Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis Rentrisch e.V.
 

Ortschronik

 

2000 - 1400 v. Chr.          

Errichtung des Spellensteins und des Fünfkantsteines am Stiefel

58 - 51 v. Chr.                   

Gaius Julius Caesar unterwirft Gallien. Unsere Heimat kommt zur Provinz Belgica.

15 v. Chr.                           

Gründung des römischen Trier (Augusta Treverorum). Trier ist später von 285 - 411 Kaiser- und Residenzstadt.

50 - 300 n. Chr.                 

Zahlreiche Funde wie: Brandgrab mit Beigaben im heutigen Friedhofsgelände, Reliefbild im Bereich Hammerdell, Kellerfundament und Münzfunde im Bereich des Wasserwerks, Scherben von Haushaltsgeräten, Ziegel und Mauerreste am Stiefel und Bartenberg belegen die Besiedlung des Raumes um Rentrisch zu dieser Zeit.

355                                       

Alemannische u. fränkische Germanenstämme dringen in unsere Heimat vor.

406                                       

Vandalen, Quaden, Sueben und Alanen ziehen plündernd durch unser Tal nach Gallien bis Spanien.

451                                      

Vordringen der Hunnen nach Gallien.

496                                       

Sieg Chlodwigs über die Alemannen. Die Franken siedeln sich in unserer Gegend an. Sie schaffen unsere völkisch-rheinfränkische Grundlage, die bis heute nahezu unverändert ist.

512                                      

Unsere Heimat kommt zum Königreich Austrasien, das die rein deutschen Elemente des Frankenreiches umfasst. Metz wird Residenzstadt und Bischofssitz.

870                                      

Nach dem Vertrag von Meersen fallen die östlichen Teile Lotharingens an Ludwig den Deutschen.

982                                      

Graf Follmar steht an der Spitze des Blies- und Saargaues.

1080              

Graf Siegebert erhält den Saargau, dessen Grenze für die spätere Entstehung unseres Ortes von großer Bedeutung ist.

1135                                     

Besetzung des Augustinerstifts Wadgassen mit Prämonstratensern.

1147                                     

Ludwig VII., König von Frankreich, führt den 2. Kreuzzug auf der "Via regalis" durch das Scheidter Tal.

1152                                    

Das Kloster Wadgassen erhält in "Onesheim-Ensheim" Landbesitz von den Edelleuten Friedrich, Bero u. Ditmar.

1168                                     

Kaiser Friedrich I, Barbarossa, zerstört vier saarbrückische Burgen, von denen eine das Stiefeler Schloss gewesen sein soll.

1181                                     

Das Kloster Wadgassen, zu dem unser Gebiet gehörte, erwirbt vom Kloster Hornbach Besitzungen in "Singescheit", "Rohrbach", "Honisheim-Ensheim", "Wercebach-O.Würzbach" und "Omersen-Ommersheim' '.

1185                                     

Durch Kauf erwirbt Wadgassen einen Hofbesitz in Scheidt.


1200 -1290                        

Wadgassen erbaut für seine Untertanen in den Ortschaften Sengscheid, Scheidt, Ensheim und Würzbach am Scheidter Bach eine Mühle, die, ,Brudermühle" in Rentrisch. Obwohl sie urkundlich erst 1310 erwähnt wird, dürfen wir annehmen, dass  die Mühle bereits 1290 in Betrieb ist.   


1274                                     

Aussterben des ersten Geschlechtes der Grafen von Saarbrücken. Die Nachfolge übernimmt das Geschlecht von Commercy. (Hinweis im Rentrischer Wappen)

1281                                     

Graf Simon IV. lässt sich vom Konvent des Stiftes St. Arnual beurkunden, dass die Geleitstraße (Via regalis), soweit sie über das Gebiet des Stiftes führt, von der Grafschaft Saarbrücken abhängig ist.

1310                                    

Bestätigung der Brudermühle und des Mühlentals auf heutigem Rentrischer Territorium in einem Teilverzeichnis der Güter, Rechte und Einkünfte des Klosters Wadgassen.

1354                                     

In einer Urkunde Karls IV. wird der Spellenstein als Grenze des Geleitsrechtes der Grafen von Saarbrücken bezeichnet und "Crumuldi Spille" genannt.

1381                                     

Aussterben des Geschlechtes Saarbrücken-Commercy. Graf Philipp von Nassau tritt die Nachfolge an (Hinweis im Rentrischer Wappen).

1475                                    

In einem Weistum von St. Ingbert wird das "Mühlental" und ein "Grenzstein, stehet uf Brudermulen-Driesche am Rennfeldt" als Grenze zwischen Wadgasser und St. Ingberter Gebiet genannt. Aus den bei den Bezeichnungen "Driesch" und "Rennfeldt" entsteht der Ortsname "Rentrisch".

1494                                     

Erwähnung des "Hahnenhofs", der auf heutigem Rentrischer Bann lag, im Gültbuch des Nassau-Saarbrücker Amtmanns Johann von Wolfstein. Scherben- und Eisenschmelzofenfunde dortselbst werden ins 14. Jahrhundert datiert.

1552                                    

In der frühesten schematischen Darstellung von Ort und Bann St. Ingberts finden wir den Spellenstein jenseits der Grenze unter Nr. 1 als "Spilt" bezeichnet.

1575                                     

Einführung des lutherischen Bekenntnisses in der Grafschaft Saarbrücken.

1640                                     

Der Dorfschulze von Scheidt berichtet dem kaiserlichen Kommissar: "In Renndrisch ist nyemand als hungernd Soldateska. Die Wohnungen und Stall von fyr Gemeindeleyte haben sie in der vergang  Nacht verbrennet ...  " Die "Brudermühle" ist verlassen und zerstört.

1690                                     

Der Abt von Wadgassen, Petrus Marx, baut mit Hans Nickel Klein eine Sägemühle nahe der heutigen Rentrisch-St. Ingberter Grenze (Holzers Berg). Die Rubrik "Rentrisch" findet sich das erste Mal Anno 1707 in der Rechnungslegung.


1696                                    

Vertrag zwischen Wadgassen, Hans Nickel  Klein und Michael Platen, die die Sägemühle in Betrieb bringen.   


1710                                     

Nächster Erbbeständler der Mühle ist Nikolaus Köllner. Er erhält die Erlaubnis, eine "Öhlig Mühl darzu zu erbauen". Für einige Monate wird Reinhard Gottschall Pächter der Mühle.

1727                                    

Simon Ludt (Luden), Müller zu Brebach wird nächster Erbbeständler.

1728                                     

Pfarrer Christian Barthels aus Dudweiler erwähnt Rentrisch. Der Ort zählt vier Familien.

1731                                     

Renovation der Mühle

1748                                     

Neubau der Sägemühle an der BlecherdeIl, neuer Erbbestand für Simon Ludt.

1750                                     

Eine Sägemühle und sechs Hütten mit Strohdächern stehen in Rentrisch. Rentrisch gehörte damals zu dem Ort Ensheim, der selbst wiederum dem Kloster Wadgassen angeschlossen ist.

1759                                     

Der Graf von Saarbrücken erwirbt vom Kloster Wadgassen einen Distrikt von 76 Morgen Wald am Kleinen Stiefel und andere Liegenschaften von der Herrschaft von der Leyen. Katharina Loth kauft von Simon Ludt die Sägemühle und baut auf dem Gelände das Hammerwerk. Dieses Gelände mit Wasserstau und Wehr ist die Stelle, auf der die Reste der Brudermühle noch vorhanden waren.

1762                                     

Nach dem Tod der Katharina Loth stellt Fürst Wilhelm Heinrich dem Sohn, Carl Loth, einen Erbbestands- und Kaufbrief über das neue Hammerwerk aus.

1786                                     

Die Kinder erhalten Unterricht von Schneidern, Schustern und Webern in einem Gebäude am Hammer, heute Höfchen genannt.

1792                                     

Die Abtei Wadgassen wird während der französischen Revolution aufgehoben.

1793                                     

Qberst von Blücher, der spätere Feldmarschall, befehligt preußische Truppen in einem Gefecht "am Rentriesch".

1800                                    

Pachtvertrag zwischen Carl Loth und Philipp Heinrich Krämer, dem Besitzer des St. Ingberter Eisenwerkes.

1801                                    

St. Johann kommt zum Bistum Trier, Rentrisch kommt zur Pfarrei St. Ingbert. 1802 Rentrisch hat 21 Häuser, in denen 178 Einwohner leben. Der Ort kommt um diese Zeit zur Gemeinde Scheidt. Scheidt gehörte vorher zur Gemeinde Bischmisheim und wird in diesem Jahr selbständige Gemeinde.

1806 -1813                         

Kaiser Napoleon zieht siebenmal durch Rentrisch

1810                                    

Der erste hauptamtliche Lehrer, ein Herr Müller, kommt nach Rentrisch.

1814                                     

Die deutsch-französische Grenze kommt nach dem 1. Pariser Frieden "an den Rentrisch' '.

1815                                    

Rentrisch wird nach dem 2. Pariser Frieden wieder deutsch.

1816                                     

Rentrisch wird am 6. Januar preußisch.

1821                                    

Rentrisch kehrt zur Pfarrei St. Johann zurück.

1833                                     

Der Deutsche Zollverein erleichtert den Austausch von Geräten und Gütern. zwischen dem Hammerwerk und der "Schmelz".

1841                                     

Bau eines Schulhauses an der Kaiserstraße

1849                                     

Der Katholische Friedhof für Rentrisch, Scheidt, Scheidterberg und Goffontaine (Stahlhammer) wird eingeweiht.

1864                                     

Bau eines zweiten Stockwerkes auf das alte Schulhaus.

1867                                     

Ein Glockenturm mit einer Glocke wird an der alten Schule errichtet.

1879                                     

Der erste Zug fährt durch den Ort von St. Ingbert nach Saarbrücken. Rentrisch hat noch keine Haltestation.

1880                                     

Rentrisch zählt 758 Einwohner.

1886                                     

Der hölzerne Glockenturm auf dem Schulhof wird durch ein Eisengerüst ersetzt.

1894                                     

Anbau eines weiteren Schulsaales.

1897                                    

Saarbrücken legt in Rentrisch ein Wasserwerk für St. Johann u. Malstatt an, das 1913/14 abgebaut wird. Sebastian Kurtz nimmt seine Arbeit als Lehrer in der Schule auf. Seine ausführlichen Aufzeichnungen in der Schulchronik zum Ortsgeschehen werden uns innhalb der Dorfchronik 50 -Jahrelang begleiten.

1900                                     

Zur Jahrhundertwende besuchen 234 Kinder die überfüllte, alte 'Schule. Bau der Notkirche mit Pfarrwohnung.

1901                                    

Die Notkirche wird fertiggestellt und Rentrisch zur Vikarie erklärt. Pfarrer Johann Heinrich Endres wird als Vikar eingeführt.

1902                                     

Gründung des Müttervereins.

1903                                     

Gründung des Männergesangvereins Eintracht.

1904                                     

Vergrößerung des Friedhofs um 1/3 seiner jetzigen Fläche durch Ankauf der Parzellen von Peter Sehn und Jakob Zimmer. Scharlachepedemie, 43 Kinder erkranken. Grüngung des Obst- und Gartenbauvereins.

1907                                     

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1910                                     

Das Hammerwerk wird stillgelegt. Ein Rentrischer Wasserwerk wird angelegt. Bau einer 6. und 7. Klasse.

1911                                     

Gründung des Turn- und Sportvereins.

1912                                    

Erste Wasserleitung ohne Pumpe. Erste öffentliche Fernsprechstelle.

1913                                     

Ein neues Spritzenhaus wird auf dem Gelände der Schule errichtet. Am 11. Februar brennt zum ersten Mal elektrisches Licht. Die Bauplatzfrage für die neue Kirche wird geklärt.

1914                                     

Der politisch Himmel verdunkelt sich zusehends.

Sebastian Kurtz schildert in der Schulchronik ausführlich die Geschehnise der kommenden 4 Jahren:

Ende Juli verfinsterte sich plötzlich der politische Horizont Deutschlands und gewitterschwer wälzten sich unheilverkündende Wetterwolken über unser Vaterland dahin. Am 28. Juni wurde der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand nebst seiner erlauchten Gemahlin in Bosniens Hauptstadt Sarajewo von feigen Mordbuben, die im Dienste der großserbischen Partei standen, umgebracht. Diese blutige Tat sollte bald den äußeren Anlass abgeben zu Ausbruch des größten Krieges, den die Weltgeschichte kennt. Russland war es, das, erfüllt von unsittlicher Ländergier und getrieben von schrankenlosen Herrschgelüsten, die serbisch-österreichische Frage zu einer europäischen machte und so auch unser geliebtes Vaterland in die Kriegswirren hineinzog. Mit Russland traten unser alter Erbfeind Frankreich, das nunmehr die Schmach von 1870/71 auszuwetzen hoffte, sowie das von widrigen Geschäftsneid erfüllte England auf den Plan. Ihnen folgten Belgien, Serbien, Montenegro, Ägypten, Marokko und das beutelüsterne Japan. Eine halbe Welt stand auf einmal gegen uns in Waffen. Am 31. Juli erklärte der Kaiser das Deutsche Reich in Kriegszustand, dem am 1. August, einem Samstage, die Mobilmachung der gesamten deutschen Streitkräfte folgte. In nie erlebter Begeisterung und in gerechtem Zorn erhob sich das ganze deutsche Volk, um abzuwehren die mächtigen Feinde, die unser Land und Volk, unsere Ehre und unser Glück, unseren Herd und unser Heim bedrohten.

Der Zustand der deutschen Kriegsgefahr und die damit zusammenhängenden Verordnungen wurden hier durch große Plakate, die an die Scheunentore angenagelt wurden, zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Eine große Aufregung bemächtigte darob die Einwohnerschaft. Gab das es ein Hin- und Herkommen auf den Straßen, und manch bekümmertes Müttergesicht konnte  man  in  diesen  Tagen  sehen, stand  doch  der  Krieg  mit  all   seinen Schrecken vor der Türe. Doch hatte man sich bald in das Unvermeidliche  gefunden und sehr gefasst nahm man alle, Männer und Frauen, am anderen Tage, die gegen 5 Uhr eintreffende Depesche von der allgemeinen Mobilmachung auf. Noch wusste man nicht Näheres. Immer mehr Leute sammelten sich mit einbrechender Dunkelheit vor dem Hause des Bezirksvorstehers Peter Quirin, wo sich auch die öffentliche Fernsprechstelle befand, an, um weiteren Bescheid abzuwarten. Gegen 9 Uhr kam der Feldhüter Noll von Scheidt und überbrachte dem Bezirksvorsteher die amtlichen Bekanntmachungen gen betreffs der Mobilmachung. Diese wurden von Hauptlehrer Kurtz der harrenden Menge vorgelesen. Zum Schlusse richtete derselbe einige Worte zur Ermunterung an die Anwesenden und brachte sodann ein dreifaches Hoch den obersten Kriegsherrn aus, in das alle mit großer Begeisterung einstimmten. Hierauf stimmte man die Nationalhymne an. Als diese, gesungen von Männern wie von Frauen, verklungen war, zogen sich die meisten Männer in die benachbarten Wirtschaften zurück, wo noch lange das große Ereignis diskutiert wurde und man noch manch Vaterlandslied in echter Begeisterung vom Stapel ließ.

Am anderen Tage, Sonntag, den 2. August, welcher als erster Mobilmachungstag galt, rückte bereits in der Frühe eine anschauliche Zahl Rentrischer Reservisten zu den Garnisonsorten, die in ihrem Pass verzeichnet waren, aus. Die meisten Ausrückenden kamen zu den Siebzigern nach Saarbrücken.

Gefasst waren alle bis die Stunde des Abschiedes schlug. Da flossen dann manche Abschiedstränen, besonders an den Tagen, an denen treusorgende Väter Frau und Kindern Lebewohl sagten. Doch sei zum Lobe der Zurückgebliebenen gesagt, dass sie ihren abziehenden Lieben das Herz nicht allzu schwer machten.

Ein kriegerisches Aussehen bekam unser Dorf als am vierten Mobilmachungstage um die Mittagszeit zwei Kraftwagen mit Soldaten angefahren kamen. Dieselben gehörten dem Infanterie Regt. Nr. 70 von Saarbrücken an, alle Soldaten waren in feldgrüner Uniform und feldmarschmäßig bepackt. Es war eine Wache, bestehen aus einem Feldwebel, einem Unteroffizier und 12 Mann, die die  Überwachung der Saarbrücker Wasserwerke in hiesigem Orte übernahm. In dem freien Saale unseres Schulhauses schlugen die Soldaten ihr Wachtlokal auf. In einer Ecke des Saales war Stroh ausgebreitet, auf dem die Männer sich ausruhen konnten. In den ersten Tagen wurde die Wache täglich von Saarbrücken aus abgelöst. Später blieben die einzelnen Wachen oft mehrere Tage nacheinander in Rentrisch. Die Mannschaften waren dann in den Familien, die in der Nähe der Schule wohnten, einquartiert. Eine Zeitlang war auch Lehrer Orth von hier, der zum Garnisonsdienste eingefordert war, bei den Wachmannschaften. Während die Wache anfänglich nur aus aktiven Leuten bestand, traten bald Reservisten, dann Landwehr- und zuletzt Landsturmleute an ihre Stelle. Das Wachlokal war immer von halbwüchsigen Burschen und von der Schuljugend umlagert, die sich eine Ehre daraus machten für die Soldaten Tabak, Zigarren etc. kaufen zu gehen. Anfangs September war die Stadtverwaltung der Ansicht, dass nun dem Wasserwerk kein Schaden durch Vergiftung, Zerstörung der Leitung etc. mehr drohe, weshalb am 5. September die Wache eingezogen wurde. Die Stadt Saarbrücken zahlte an die Quartiergeber pro Mann und Tag 1,70 M Verpflegungsgeld.

Während der Anwesenheit der Wache in hiesigem Orte erschienen dreimal feindliche Flieger über Rentrisch, die von Saarbrücken dem Laufe der Pfalzbahn folgten und die von der hiesigen Wache fleißig beschossen wurden. Leider gingen die Flugzeuge so hoch, dass die Gewehrgeschosse ihnen wahrscheinlich keinen Schaden bringen konnten.

Gleich vom Tage der drohenden Kriegsgefahr ab wurde in Rentrisch eine sogenannte Bürgerwehr organisiert. Diese bestand anfänglich aus sechs Mann. Sie teilten sich in einen Tag- und Nachtdienst und hatten die Aufgaben, den Straßenverkehr zu kontrollieren und die Wasserwerke und die Feldfrüchte zu überwachen. Die Bürgerwehr war ausgestattet mit den Gewehren des hiesigen Kriegsvereins und wurde ausgeübt von folgenden Pensionären: Wendel Schumacher, Eduard Detemple, Peter Holzer, Jakob Wunn, Wilhelm Karp und Anton Nickäs. Aber schon nach drei Tagen traten rüstigere Leute an ihre Stelle und zwar zur Überwachung des Sulzbacher Wasserwerkes und des angrenzenden Feldes, die arbeitslosen Schmelzarbeiter Johann Quirin, Karl Schumacher, Karl Zimmer und Johann Günther, zur Überwachung des Burbacher Wasserwerkes Christian Walter, Georg Peter, Wilheim Nickäs und Georg Stalter und zur Bewachung des St. Johanner Wasserwerkes Anton Nickäs-Schumacher, Johann Berrang, Peter J. Berrang und Wendel Berrang. Dazu kamen noch die arbeitslosen Hüttenarbeiter Nikolaus  Noll  und  Michel  Buchheiit, die im  Interesse  der öffentlichen Ordnung und Sicherheit angestellt waren. Sehr belebt waren in jenen Tagen die Straßen. Eine Unmenge Kraftwagen passierten während der Mobilmachungstage die durch Rentrisch führende Kaiserstraße. Alle wurden von der Wache angehalten und nur dann wieder freigelassen, wenn sie die vorgeschriebenen Bescheinigungen vorzeigen konnten. Nicht besser erging es den Radfahrern. Alle irgendwie verdächtigen Personen mussten sich beim Überschreiten der  Pfälzer Grenze vor dem dort stehenden Doppelposten ausweisen. Die Leute der Bürgerwehr waren seitens des Bürgermeisteramtes mit Gewehr Modell 88, mit Seitengewehren und je einer Patronentasche ausgerüstet worden. Als Dienstauszeichnung trugen sie die Kriegervereinsmütze und um den rechten Arm eine weiße Binde, worauf geschrieben stand: XXI. Armeekorps. Die beiden Hilfspolizisten hatten schwarz-weiß-rote Armbinden, daran der deutsche Adler aufgedruckt war. Zum 1. Oktober wurden die letzten Leute der  Bürgerwehr wieder entlassen; nur der Hilfspolizist Noll versah seinen Dienst noch weiter bis zum 1. Dezember. Den Mannschaften der Bürgerwehr wurde pro Tag 3 M vergütet.

Auch die durch unseren Ort führende Eisenbahn stand unter dem Zeichen der Mobilmachung. Die fahrplanmäßigen Güter- und Personenzüge waren bis auf zwei ganz ausgefallen und statt deren verkehrten Tag und Nacht Truppentransportzüge auf der Bahn. Eine Unmenge leerer Güterwagen schleppten die Maschinen keuchend in die Pfalz. Immer neue Regimenter, Artillerie, Infanterie, Kavallerie und Genietruppen beförderte die Pfalzbahn nach der bedrohten Westfront unseres Vaterlandes. Die Soldaten waren alle munter und guter Dinge und hatten die Transportwagen oft in ulkischer Weise bemalt und beschrieben. So war da zu lesen: Auf nach Paris! Reservierter Platz für Poincaré! Auf jeden Stoß fällt ein Franzos, auf jeden Schuss ein Russ!

Auf dem benachbarten St. Ingbert war auf dem Güterbahnhof eine große Verpflegungsstation eingerichtet und wurden dort die meisten Soldaten, die zum Teil sehr weit herkamen, z.B. von Breslau, aus Westpreußen, aus Sachsen, mit warmer Kost versehen. Auf dem Scheidter Bahnhof wetteiferten die Mädchen miteinander, den durchfahrenden Vaterlandsverteidigern Liebesgaben aller Art zu überreichen

Während der Mobilmachungstage erhielt Rentrisch zweimal Einquartierung.

Am 18. August wurden 30 Mann und 28 Pferde einer schweren Württembergischen Munitionskolonne bei uns untergebracht. Dieselben blieben jedoch nur einen Tag ortanwesend. Am 17. August nachts um zwei Uhr bezogen dann 41 Mann mit 30 Pferden und 4 Kanonen vom Mainzer Regiment hier selbst Quartier. Aber auch diese mussten schon nach 2 Tagen wieder ganz plötzlich abrücken.

Am 18. August zog eine über 100 Wagen  bestehende bayrische Trainkolonne schwerbeladen straßenabwärts Saarbrücken zu, während ein gleicher Zug schon Sonntag vorher unseren Ort passiert hatten.

Auf telefonische Anweisung seitens des Bürgermeisteramtes wurden am 2. August die Schulen der Bürgermeisterei geschlossen. Die Kinder waren zu belehren, bei Einbringung der Ernte sich nützlich zu machen und ihre Kräfte dadurch in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.

Am 10. September wurde der Unterricht in vollem Umfang wieder aufgenommen.

Zu Beginn der Ernteferien erhielt Lehrer Orth von hier seinen Gestellungsbefehl zu den Siebzigern nach Saarbrücken. Nach 4 Wochen wurde er wieder wegen Krankheit in die Heimat entlassen. Auch Lehrer Dahlem von hier erhielt in den ersten Augusttagen seine Einberufung als Ersatz-Reservist, war dann einige Tage bei den Armierungsarbeiten vor Metz, ferner einige Tage bei dem Inf. Regt. Nr. 174 in Forbach, um von dort als dienstuntauglich in die Heimat entlassen zu werden.

In den ersten Tagen der Mobilmachung entstand allerorts ein wahrer Sturm auf die Lebensmittelgeschäfte. Zentnerweise wurden Erbsen, Bohnen, Linsen, Reis etc. eingekauft. Man befürchtete allgemein eine enorme Preissteigerung dieser Waren. Wohl infolge der raschen Nachfrage trat auch bald ein großer Preisaufschlag ein, der aber gleich im Anfange durch die  staatlich verordneten Höchstpreise in normale Bahnen gelenkt wurde. Eine wahre Jagd machte man auf die Erlangung einer möglichst großen Menge Salz, dessen Zuleitung zu dem hiesigen Bezirk man mit Unrecht in Frage gestellt glaubte. Dieses unvernünftige Verhalten benützten einige gewissenlose Geschäftsleute und verlangten von ihren Abnehmern bis zu 30 Pfg für ein Pfund Salz. Solche Salzapotheken gab es in Scheidt und auch in St. Ingbert. Die hiesigen Geschäftsleute verkauften m. W. ihre Vorräte zu den bisherigen Preisen weiter. – Wie überall, so sah man auch in den hiesigen Nahrungsmittelgeschäften in den ersten Augusttagen die Leute mit großen Körben wandern, um einzukaufen für die Zukunft. Der bisher allgemein übliche Borg hörte aber mit einem Schlage auf und die Geschäftsleute verkauften nur mehr gegen Barzahlung. – In jenen Tagen war es auch, dass durch die amtlichen Bekanntmachungen und durch Aufforderungen in den Tagesblättern und Zeitschriften immer wieder daran erinnert wurde, man möge das Goldgeld bei der Post zwecks Ablieferung an die Reichsbank zu deren Krediterhöhung gegen Papiergeld eintauschen. Es erschienen auch bald Ein-, Zwei- und Fünfmarkscheine im öffentlichen Verkehr. Viele Geschäftsleute wollten anfänglich kein Papiergeld in Zahlung nehmen. Als aber seitens des Generalkommandos mit der Schließung der betreffenden Geschäfte gedroht wurde, bequemte man sich auch zu diesen Zahlungsmitteln. Um die Goldsammlung im hiesigen Orte machten sich besonders Herr Pfarrvikar Thomes und auch dessen Nachfolger, Herr Pfarrvikar Kinzinger, sehr verdient. In der Kirche und in Versammlungen wiesen genannte Herren immer wieder auf die Notwendigkeit der Einsendung des Goldgeldes hin und vermittelten auch den Umtausch.

Am 30. September verließ Herr Pfarrvikar und Ortschulinspektor Michael Thomes seinen hiesigen Wirkungskreis, um in Schalkenmehren bei Daun, eine leichtere Pfarrstelle zu übernehmen. Um die Weiterentwicklung der hiesigen Kirchenbauverhältnisse hat sich genannter Herr große Verdienste erworben. Leider gestatte ihm seine  geschwächte Gesundheit nicht, das begonnene Werk zu Ende zu führen. Am 10 Oktober hielt der neuernannte Vikar, Herr Michael Kinzinger, bisher Kaplan in Malstatt/Sbr., seinen Einzug in Rentrisch. Entsprechend dem Ernste der Zeit war der Empfang einfach, aber deswegen nicht minder herzlich. Möge ihm eine recht lange und gesegnete Wirksamkeit unter uns beschieden sein!

Gleich von Tage der Erklärung des Kriegszustandes ab war die hiesige Fernsprechstelle für den öffentlichen Privatverkehr gesperrt und es wurden nur Dienstgespräche zugelassen. Das dauerte monatelang. Nachdem der Aufmarsch des deutschen Westheeres vollendet war, wurden wieder Privattelegramme angenommen.

1915                                     

Am 27. März 1915 wurde Herr Hauptlehrer Kurtz, der dem ungedienten Landsturm angehörte, zum Heeresdienste einberufen. Den Unterricht in der Knabenoberklasse erteilen die Lehrer Orth und Dahlem.

Am 1. April 15 wurde eine Wache, bestehend aus zwei Unteroffizieren und 10 Mann zum Schutzedes städtischen Wasserwerkes kommandiert. Als Wachlokal diente der Turnsaal im Schulhause.

Die Lehrerin, Frl. Katharina Jungfleisch, ab April 1915 nach Rentrisch versetzt, wurde vom 14. Juli bis 1. November von der Kgl. Regierung beurlaubt. Den Unterricht in der Unterklasse die Lehrpersonen: Lehrerin Kronenberger, Lehrer Dahlem und Lehrer Orth.

Aus Anlass des Jahrestages der Mobilmachung wurde am 1. August 15 eine Sammlung durchs Rote Kreuz veranstaltet, die 43 M in Gold, eine beträchtliche Menge Wäsche, Marmelade und Fruchtsäfte einbrachte.

Nachdem unsere Gegend über ein Jahr lang von den Schrecken des Krieges verschont blieb, geschah am 9. August 15 ein feindlicher Fliegerüberfall auf die wehrlosen Städte St. Ingbert und Saarbrücken. Einige der feindlichen Flieger überflogen auch unser Dorf Rentrisch. Die Einwohner liefen auf die Straße und schauten ihnen nach, da sie keine Ahnung von dem Vorhaben der feindlichen Flieger hatten.Erst nachdem die Gefahr des Fliegerangriffes aus St. Ingbert bekannt wurde, leerten sich die Straßen. Auch auf dem nahen Eisenwerk fielen einige Bomben nieder, ohne jedoch Schaden anzurichten. In St. Ingbert gab es 8 Tot, in Saarbrücken 13 Tote und eine Anzahl Verwundete. Der Materialschaden war unbedeutend.

Am 6. September fand ein zweiter Fliegerangriff auf Saarbrücken statt, dem 5 Menschen zum Opfer fielen. Der Materialschaden war größer als beim ersten Angriff.

Durch die Haushaltungsschule Amberg d Rost aus Saarbrücken wurden zwei Kriegskochkurse in unserem Orte abgehalten, immer im September und einer im Oktober. Die Beteiligung durch Frauen und Mädchen betrug durchschnittlich 50 – 60.

Am 14. Oktober wurde das Sakrament der hl. Firmung in der Pfarrkirche zu St. Johann durch den Weihbischof Herrn Mönch gespendet. Der Unterricht fiel an diesem Tage aus.

Der Gedenktag der 500jährigen Herrschertätigkeit der Hohenzollern wurde am 21. Oktober 1915 in den einzelnen Klassen feierlich begangen. Die Lehrerin Fräulein Katharina Jungfleisch wurde am 1. November auf ihren Antrag von der Kgl. Regierung aus dem Schuldienste entlassen, Die Unterklasse wird daher von den übrigen Lehrpersonen verwaltet.

1916                                     

Der Zweigverein vom Roten Kreuz in Brebach hat an Stelle der bisher üblichen gelegentlichen Sammlungen feste Opfertage einzurichten beschlossen und den ersten derartigen Tag auf den Kaisersgeburtstag verlegt. Dieser Opfertag am 27.1.1916 brachte in Rentrisch 25,30 M ein.

Am 4. Februar 1916 stürzte ein Flugzeug der Flugstation Saarbrücken am Südhang des Stiefels brennend ab. Führer und Beobachter waren tot. Für die Kriegsgefangenen fand am 20. Februar 1916 ein Opfertag statt. Das Ergebnis der Sammlung 81,23 M. Die hiesige Schule zeichnete auf die IV. Kriegsanleihe 763,00 M

Am 1. April 1916 wurde Fräulein Lehrerin Klein, die vom 1. April 1915 von hier nach Neuscheidt versetzt wurde, wieder an die hiesige Schule berufen.

Ein Opfertag am 2. Juli für die Kriegsgefangenen brachte 60 M. Die Lehrpersonen sammelten für die V. Kriegsanleihe 343 M.

Bericht über die Beteiligung der hiesigen Schuljugend bei kriegswirtschaftlichen Arbeiten:

1.              Zu landwirtschaftlichen Arbeiten wurden 25 Schüler beurlaubt.

2.              Goldsammlung: 150 M.

3.              Papiersammlung: Über 3 Zentner Papier wurden ans Rote Kreuz abgeliefert.

4.              Obstkernsammlung: 28 Pfund Zwetschenkerne.

5.              30 Pfund Buchenkerne wurde gesammelt

6.              Eicheln: 7 ½  Zentner.

7.              Altes Messing und Kupfer: 30-40 Pfund.

8.              Konservenbüchsen: 80 Stück.

9.              Wollsachen: Über 2 Zentner.

10.          Über 1 Zentner Bücher und Zeitschriften,

11.          Kreuzpfennige für 20 M verkauft.

12.          Fürs Rote Kreuz und Kriegsgefangene: 15 M,

13.          Altes Gummi: ½ Zentner.

14.          Brennnesseln: 12 Bund.

15.          Weißdornfrüchte: 44 Pfund.

16.          Kork: 200 Stück.

17.          Eine Menge Patronen und Hülsen.

18.          100 Karten (Erlös 10 M) für „Rhein. Kriegs-Kinder-Spendetag“  verkauft.

19.          Altes Schuhwerk: 80 Pfund.


1917                                     

Die Kinder der hiesigen Schule zeichneten am 15. April 1917 auf die VI. Kriegsanleihe 231 M. Im Ganzen wurden in Rentrisch über 30000 M auf die VI. Kriegsanleihe gezeichnet.

Am 1. Juni wurden von der hiesigen Kriegshilfe an den Werktagabenden Flick- und Stopfstunden eingerichtet. Die Aufsicht führen die Lehrerinnen Frl. Kronenberger und Frl. Klein. Fr. Kronenberger hält gleichzeitig einen Kursus zur Anfertigung von Hausschuhen ab.

In dem gewaltigen Völkerringen unserer Tage hat ein neuer Abschnitt durch die Tätigkeit unserer U-Boote eingesetzt. Das ganze deutsche Volk steht mit tiefem Ernst und äußerster Entschlossenheit einmütig hinter den Männern, die diese starke Waffe mit staunenswertem Erfolg gegen den Feind führen. Um nun den Helden in gleicher Einhelligkeit den Dank abzustatten, wurde im ganzen deutschen Reich eine Spende für die U-Boot Besatzungen  und deren Familien in der Zeit vom 1.-7. Juni gesammelt. Das Ergebnis derselben in Rentrisch betrug 74,60 M.

Der Erlös aus dem Kartenverkauf am 1.8.1917 durch die Schulkinder zum Ankauf von Lesestoff für Heer und Flotte betrug 18 M.

Für Säuglings- und Kleinkinderschutz wurde ein Opfertag am 15.10.17 abgehalten. Rentrisch konnte für diesen Zweck 51,20 M an die Gemeindekasse abführen.

Am 18.10.1917 zeichneten 24 Kinder der hiesigen Schule 80 M auf die VII Kriegsanleihe.

Auf Anordnung des Herrn Kreisschulinspektors Marx wurden im Frühjahr 1917 fast an allen Schulen des Kreises Saarbrücken Schulgärten angelegt oder unbebaute Felder von den Schulen angepflanzt. Die Kinder der hiesigen Oberklassen legten unter Aufsicht der Lehrpersonen auf dem Schulhofe neben dem Schulhause einen Schulgarten in Größe von 800 qm an. Es wurden im Herbste 1917 geerntet: Weißkohl 85 kg, Rotkohl 167 kg, Wirsing 174 kg, Kohlrabi 49 kg, Rüben 90 kg, Salat 65 kg, Spinat 70 kg, Kürbisse 186 kg, Bohnen 49 kg, Möhren 25 kg, Erbsen 12 kg, Radieschen 5 kg. Die Ernteergebnisse wurden gleichmäßig unter die Kinder verteilt.


1918                                     

Am Samstagabend gegen 9 Uhr brach am 26.1.1918 in dem Hause des Karl Sassenberger, Friedhofsweg, Feuer aus. Dank dem schnellen  Eingreifen hiesiger Bürger- und Feuerwehr nahm es keinen größeren Umfang an. In den Dachzimmern verbrannten Latten, Wäsche und Kleiderstücke des in Miete wohnenden Georg Stalter, der dadurch in große Not geriet. Eine Sammlung unter den Ortsbewohnern ergab die Summe von 312,50 M, die Lehrer Orth am Abend des 28.1.18 der bedürftigen Familie Stalter überreichte.

Zur Erbauung deutscher Soldatenheime an der Font fand am 27.1.18 eine Sammlung - Kaisersgeburtstags-Spende für deutsche Soldatenheime an der Front – statt, und es konnten 50,15 ; zu dem oben genannten Zwecke an die Gemeindekasse Brebach abgeführt werden.

Vom 18. März bis zum 18. April 1918 war die VIII. Kriegsanleihe zur Zeichnung aufgelegt. 122 Kinder zeichneten 409 M (Schulsparkassenbuch). Durch die Werbetätigkeit der Lehrpersonen wurden vermittelt Zeichnungen von 26 Erwachsenen in Höhe von 13.200 M.

Neu aufgenommen wurden Ostern 1918 in die hiesige Schule 35 Kinder. Infolge  der Lebensmittelknappheit ist  eine  sorgfältige Sammlung  und möglichst restlose Ausnutzung und Verwertung der Wildgemüse, Beeren, Obstkerne, Pilze u.s.f. im Interesse der Volksernährung dringend geboten. Zu diesem Zwecke hat Herr Kreisschulinspektor Marx an allen Schulen Ortssammelstellen errichtet. In der Hand des Ortssammelstellenleiters liegen auch alle so vielgestaltigen Schulsammlungen. wie bzw. Kriegsrohstoffe: Eisen, Kupfer, Zinn, Gummi usw., ferner alle von den Behörden angeregten Sammlungen: Altpapier, Lederreste, Korken usw.  das Ergebnis der Schulsammlungen der hiesigen Ortssammelstelle im Jahre 1917 war folgendes: Brennnesseln 87 kg, Kirschkerne 53 ½ kg, Zwetschenkerne 416 kg, Pflaumenkerne 5 kg, Knochen 100 kg, roter Fingerhutsamen 8,4 kg, Roggenkörner 61 kg, Brombeerblätter 18 kg, Heidelbeerblätter 9 kg, Himbeerblätter 6 ½ kg Gummis 6 ½ kg, Lindensamen 3 kg, Rosskastanien 38 kg, Eicheln 122 kg, Eichel-Auslese 235 kg, Löwenzahnwurzeln 7 kg, Weißdornfrüchte 18 kg, Schafgarbenblüten 21 kg, Fingerhutblätter 9 kg, Huflattichblätter 6 kg, Weißdornblätter 3 kg, Frauenhaare 1,1 kg.

Am 9. Juni 1918 wurde für die Ludendorff-Spende zur Unterstützung der Kriegsbeschädigten in hiesigem Orte gesammelt. Sie ergab die schöne Summe von 116,70 M. Infolge großer Futterknappheit wurde in allen Gegenden Deutschlands von Kindern und Erwachsenen Laub für die Pferde an der Font gesammelt. Die hiesige Schule konnte 185 Zentner lufttrocknes Laub abliefern. Die Laubsammlung dauerte von Juni bis September 1918. Im ganzen Land wurde über 500 Zentner Frischlaub gesammelt.

In dem nahezu 850 qm großen Gartenland wurde im Jahre 1918 eine erfreuliche Ernte gehalten. Es wurden geerntet: Kartoffeln 180 kg Bohnen 49 kg, Erbsen 78 kg, Spinat 92 kg, Kohl 475 kg, Rüben 48 kg, Salat 118 kg, Zwiebeln 28 kg, Radieschen 5 kg, Möhren 27 kg.

Am 1. Oktober 1918 schied Herr Lehrer Friedrich Orth aus dem Lehrpersonal der hiesigen Schule aus, da er als Hauptlehrer an die Katholische Schule in Kleinblittersdorf berufen wurde. Fräulein Hedwig Jaskulla übernahm am a, 1.9. auf Anordnung der Kgl. Reg. den Unterricht in der Mittelklasse B. Frl. Jaskulla, die als Zögling der städt. Lehrerinnenbildungsanstalt, Cecilienschule Saarbrücken am 20 Dezember 16 ihre Prüfung bestand, wirkte als Vertreterin vom 3.1.1917 in Steinberg und vom 1. Juni 1918 bis August 1918 in Gersweiler, Kreis Saarbrücken.

Das starke Auftreten der Grippe nötigte die zuständigen Behörden zur Schließung der Schule vom 23. Oktober bis 3. November 1918 einschließlich. Am 4. November wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Im Orte forderte die Krankheit, die bereits weniger ernstlich im Hochsommer in ganz Deutschland auftrat, bei ihrem jetzigen Auftreten 12 Opfer, darunter 5 Jugendliche.

Vom 23. September bis 6. November lag die IX Kriegsanleihe zur Zeichnung auf. Das Ergebnis beträgt nach den bis zum 13 November vorliegenden Meldungen ohne die zum Umtausch gelangten älteren Kriegsanleihen 10 337 000 000 M. Im Hinblick auf die schwierigen Verhältnisse unter denen sie gezeichnet wurde, muss das Ergebnis als höchst befriedigend bezeichnet werden. Die hiesige Volksschule zeichnete 290  mit 124 Schulkindern. Siehe Schulsparkassenbuch beim Rentrisch-Scheidter Darlehnkassenverein! Durch die  Werbetätigkeit der Lehrpersonen wurden 10 Erwachsene zum Zeichnen von 6300 M angeregt.

Wegen starken Auftretens der Grippe in hiesigem Orte war die Schule auf behördliche Anordnung vom 23. Oktober bis 3. November geschlossen worden. Dieser Seuche fielen recht viele Leute zum Opfer. Die Kinder hatten reichlich Gelegenheit, ihre freie Zeit nutzbringend bei der  Bergung der Herbstfrüchte anzubringen.

Nach dreieinhalbjähriger Abwesenheit kehrte im November d. J. Hauptlehrer Kurtz wieder in den hiesigen Schuldienst zurück. Er hatte als Soldat der Maschinengewehrformation teilgenommen an den Stellungskämpfen am Pripjet in Russland, an der Yser in Flandern, an der Schlacht bei Wytschäde und bei Messines, an den Stellungskämpfen in Artois und dann zwischen Maas und Mosel. Zuletzt wirkte er als Gasschutz- und Durchgasungsoffizier bei der 1. 1. Ers. Maschinengewehrkompanie, 21. Armee-Korps in Saarbrücken.

Im ersten Drittel des Monats November vollzog sich in Deutschland eine große politische Umwälzung. In Berlin wurde die kaiserliche Regierung zum Rücktritt gezwungen, das Parlament für aufgelöst erklärt und Anfänger der sozialdemokratischen Partei übernahmen als sogenannte Volksbeauftragte die Regierung des Landes. Kaiser Wilhelm II. der im Hauptquartier in Belgien weilte, dankte ab und floh nach Holland, wohin ihm auch der Kronprinz folgte. In allen Garnisonorten bildeten sich Soldatenräte, die die militärischen  Machtbefugnisse der  betreffenden Orte  an  sich rissen. Dieses war auch in Saarbrücken der Fall. Zu den S-Räten traten einige Tage später noch sogenannte Arbeiterräte. Letztere bildeten sich sogar nach und nach auf den kleinsten Ortschaften. Man suchte durch dieselben die kommunalen Verwaltungen in sozialdemokratischem Sinne zu beeinflussen. Auch in Rentrisch entstand in jenen Tagen ein sogenannter Arbeiterrat, der aber nur ein  sehr kurzes Dasein fristete, da er von den bald einrückenden Franzosen für aufgelöst erklärt wurde. Dasselbe Schicksal widerfuhr den Arbeiter- und Soldatenräten, die sich in dem besetzten Gebiet befanden.

 Die Zeit nach dem Waffenstillstand:  

Der am 11. November 1918 abgeschlossene Waffenstillstand zwischen Deutschland und den ihm feindlich gegenüberstehenden Staaten machten dem schrecklichen Völkerringen ein vorläufiges Ende. Wie in den Augusttagen 1914 die deutschen Truppen auf der Eisenbahn und auf den Straßen westwärts zogenen, so bot sich jetzt unseren Blicken das entgegengesetzte Bild dar. Monatelang war die durch Rentrisch führende Kaiserstraße von nach dem Rhein zu ziehenden Truppen belebt. Geordnet zogen die verschiedenen Formationen ihren Weg. Verschiedene Male erhielt der Ort auf diesem Durchzug Einquartierung. Die erste Einquartierung bildete ein Batl. eines österreichischen Infantrie-Regts, das an der Westfront gekämpft hatte; einige Tage später rückten deutsche Truppen nach. Die Einquartierung machte namentlich den Kindern viel Vergnügen. Denn erstens fiel der Unterricht wegen Belagerung der Schulsäle durch die Soldaten aus, und zweitens sahen und hörten sie manches, was sie nur aus bildlichen Darstellungen der Zeitschriften kannten. Neugierig umstand die Dorfjugend die verschiedenen Feldküchen, um sich die Zubereitung der Feldkost anzusehen und erhofften vom Koch ein wenig zum Versuch zu bekommen. Ein seltsames Bild bildeten in jenen Tagen die kleinen und großen Trupps russischer Kriegsgefangener, die  mangels genügender Bewachung ihre westlichen Internierungslager verlassen hatten  und mit kleinen Säckchen auf dem  Rücken zu Fuß heimwärts steuerten. Es ging in den Winter hinein. Manche hatten sehr schlechtes Schuhzeug. Ob wohl alle auf diesem Wege die liebe Heimat erreichten? Den deutschen Truppen folgten bestimmungsgemäß französische Besatzungstruppen. Am 7. Dezember kamen die ersten französischen Soldaten nach Rentrisch. Bald förderte auch die Eisenbahn dieselben rheinwärts. In der Folge wurden verschiede Male französische Infanterie, Artillerie, Autokolonnen auf ihrem Durchmarsch hierselbst einquartiert. Die größeren Orte, wie z:B. St. Ingbert, Brebach, Saarbrücken usw. erhielten von der Zeit an französische Dauerbesatzung. Für die Zivilbevölkerung, die ruhig weiter ihrer Arbeit nachgehen konnte, wurde von der französischen Besatzungsbehörde der Passzwang eingeführt. Zu Reisen nach außerhalb des Wohnortes musste jeder Einwohner, der über 12 Jahre alt war, sich vom Bürgermeisteramt einen Reiseausweis ausstellen lassen, der mit dem französischen Stempel versehen wurde. Diese Ausweise waren anfänglich unentgeltlich; später wurden sie nur gegen Bezahlung verabreicht. Auch musste der Reisegrund ein triftiger sein.


1919

Die Lebensmittel sind streng rationiert und wurden vom Kommunalverband beschafft und durch die Geschäfte in den einzelnen Ortschaften den Leuten auf die verausgabten Marken ausgehändigt. Diese Mengen  reichen  aber  nicht  aus, den  Körper bei  Nichtstun auf der Höhe zu erhalten, geschweige denn die Kräfte zu ersetzen, die durch anstrengende Arbeit verbraucht wurden. Infolgedessen sucht sich jedermann, der Zeit und Geld hat, auf sogenannten Schleichwegen ein Mehr an Lebensmittel vom Lande zu beschaffen. Die hiesigen Leute reisen aus diesem Grunde zu Fuß und per Bahn in die angrenzende Rheinpfalz, wo sie sich Getreide, Kartoffeln, Mehl, Butter etc. erstehen. Leider müssen diese durchaus nicht unnötigen Dinge oft zu sehr hohen Preisen auf den sogenannten Hamsterfahrten von den Bauern erstanden werden. Es sind Fälle bekannt geworden, dass für den Zentner Kartoffeln 70 M, für das Ei 1,50 M, für ein kg Butter 50 M gefordert wurden.

Entsprechend den Lebensmitteln stehen auch die Stoffe und Kleider ungewöhnlich hoch im Preise. Anzüge, die früher mit 70 oder 80 M bezahlt wurden, kosten 700-800 M. Eine Neuerscheinung des Krieges sind Stoffe und Kleider aus Papierfasern. Die Haltbarkeit derselben entspricht aber nicht einmal den verhältnismäßig hohen Preisen, die dafür bezahlt wurden.

Schulamtsbewerberin Jaskulla wirkte hierselbst als Vertreterin bis zu 31.12.1918. Mit Beginn des neuen Jahres trat an ihre Stelle Schulamtsbewerber  Jakob Jakobs aus Quierschied, Kreis Saarbrücken. Ausgebildet im Kgl. Lehrerseminar zu Wittlich, trat sogenannter Herr nach Beendigung seiner Studien 1915 in den Heeresdienst. 1918 wurde er bei Beginn der Revolution  aus derselben entlassen. An der hiesigen Schule wirkte er als Vertreter bis 31. Dezember 1919. Zum 1. Januar 1920 erfolgte seine Ernennung als Lehrer nach Kutzhof bei Heusweiler.

Kurz nach Ausbruch der Revolution nahmen allerorts die nächtlichen Diebstähle überhand. Die bisherigen Polizeimannschaften waren machtlos gegen das Übel. Es wurden deshalb von allen Orten Bürgerwehren eingerichtet, die Tag und Nacht Patrouillengänge durch ihren Dienstort zu machen hatten.  Meist wurden dazu aus dem Kriegsdienst entlassene beschäftigungslose junge Leute verwandt. Sie waren erkenntlich an der Armbinde. Zur Rentrischer Bürgerwehr gehörten J. Wagner, L. Hartmann, J. Walter, Nik. Detemple, Jak. Detemple. Bald nach dem Einrücken der französischen Besatzungstruppen wurde auf deren Befehl die nicht gerade vertrauenserweckende Bürgerwehr wieder aufgelöst. Auch erschien eine Bekanntmachung, nach der alle Waffen, die sich in Privatbesitz befanden, gegen Bescheinigung an das Bürgermeisteramt abzuliefern seien. Allgemein glaubte man, dass nach Einstellung der Feindseligkeiten gelegentlich des Abschlusses des Waffenstillstandes eine Besserung in der Lebensmittelversorgung eintreten würde. Aber dem war nicht so. Auch der Abschluss des Friedens von Versailles vom 28.Juni 1919 brachte darin nicht viel Besserung. Die vollständige Aufhebung der Blockade sollte erst nach der Ratifikation seitens der einzelnen Landesparlamente erfolgen. Nach und nach erschienen im Freihandel der Saarbrücker und schließlich auch der hiesigen Geschäfte Speck, Fett, Reis, Kaffee, Hülsenfrüchte, öl, Südfrüchte und Seife. Die Waren stammten meist aus Frankreich. Da aber der Kurswert der deutschen Mark stark gesunken war, kostete z.B. ein Pfund Speck 6,50 M, ein Pfund Seife 5,50 M ein Pfund Kaffee 12 M, ein Pfund Bohnen 2,20 M usw. Leider setzte bald ein reges Schieberunrufen ein. Allerhand arbeitsscheues Gesindel kaufte die Freiwaren in Mengen auf und verschob sie trotz militärischer Kontrolle seitens der französischen Truppen auf den Bahnen in das unbesetzte Deutschland, natürlich mit sagenhaften Gewinnen. Dadurch sind durch das weitere Fallen des Kurswertes der deutschen Mark ( 1 Frank = 4,50 M, später sogar 7 M gegen 0,80 M im Frieden) obengenannte Waren am Schlusse des Jahres 1919 nicht bloß sehr rar geworden, sondern auch sehr hoch im Preise gestiegen. Das Pfund Speck kostete z.B. 15-18 M.

Das St. Ingberter Eisenwerk, das zu Kriegsbeginn fast vollständig stillgelegt  worden war, nahm während des Krieges durch Herstellung von Kriegsbedarfgegenständen einen mächtigen Aufschwung. Viele Arbeiter aus Rentrisch,  die  im  Anfang  des  Krieges  vom  Eisenwerk  entlassen  worden waren und in den Eisenhütten von Brebach, Burbach Völklingen und Dortmund Beschäftigung gefunden hatten, konnten während des Krieges ihre frühere Arbeitsstätte wieder aufsuchen. Mangels genügend erwachsener Arbeiter, die ja meistens zum Heeresdienste eingezogen waren, wurden auf den Eisenwerken sehr viele jugendlichen Arbeiter beschäftigt und verdienten 14 und 15 jährige Jungen zwischen 200 und 300 Mark im Monat. Leider machten viele mit dem verhältnismäßig leicht verdienten Gelde nicht immer den rechten Gebrauch und trugen namentlich recht viel ins Kino oder ließen es in Zigaretten aufgehen. Die Zuchtlosigkeit nahmunter der heranwachsenden Jugend in erschreckendem Maße zu. Mit Kriegsschluss kam auch die Rüstungsindustrie auf dem St. Ingberter Werk zum Stillstand. Infolge Versagens der Rohstoffquellen in Lothringen trat wieder Arbeitslosigkeit und im Zusammenhang damit Arbeiterentlassung ein. Nur die ältesten Arbeiter wurden mit  Notstandarbeiten beschäftigt, während die jungen Leute fast alle nach auswärts auf Arbeit gehen mussten. Der Mangel einer Eisenbahnstation in Rentrisch wurde dabei, da nach ermüdender Schicht der 3 ½  km lange Heimweg von der Station Scheidt nach hier zu machen war, doppelt fühlbar für diese Leute.

Die Ferien im Jahre 1919  waren wie folgt:

Vom 4.4.19 bis 23.4. einschließlich Osterferien;

vom 7.6.19 bis 16.6. Pfingstferien, anschließend bis 30.6. Heuferien;

vom 13.9.19 bis 7.10 einschl. Herbstferien;

vom 18.12.19 bis 3.1.1920 einschließlich Weihnachtsferien. Aus Kohlenersparnis-gründen wurden diese letzten Ferien verlängert.

Infolge Knappheit auf dem Kohlenmarkt wurden seit Monaten nur 3 Ztr. Kohlen pro Familie und Monat geliefert. Im Dezember wurden 6 Ztr. Geliefert zu 31,50 M; dazu 3 M Fuhrlohn von der Grube St. Ingbert nach hier.

Auf Verfügung der Kreisschulinspektion  Saarbrücken I wurde ab 16. Dezember 1919 versuchsweise bis Ostern 1920 die ungeteilte Unterrichtszeit (8-12.45 Uhr mit drei Pausen) in den Schulen der Bürgermeisterei Bischmisheim eingeführt. Der ungeteilte Unterricht soll bis auf weiteres beibehalten werden.

Der Schulvorstand Scheidt - Rentrisch möchte auf die durch Berufung des Schulamtsbewerbers Herrn Jakob Jakobs auf eine Lehrstelle nach Kutzhof freiwerdende Lehrerstelle in Rentrisch den Schulamtsbewerber Herrn Joseph Latz aus Neunkirchen. Derselbe erhielt seine Ausbildung im Seminar zu Merzig a. S. und wurde daselbst am 30.3.19 entlassen. Seine Ernennung nach hier erfolgte durch die Regierung zu Trier zum 1.1.1920.


1920                                     

Der Kurswert der Mark fällt stark. In Rentrisch herrscht große Arbeitslosigkeit, da die Rüstungsindustrie in der Schmelz ihrer Rohstoffquellen aus Lothringen verlustig wird.

1921                                     

Ein ungewöhnlich heißer Sommer, dem ein strenger Winter folgt, treiben die Preise in die Höhe. Die Not der Bevölkerung wächst.

1923                                     

Rentrisch wird zur Pfarrei erhoben. Der fakultative Französischunterricht wird nach Abmeldung aller Schüler nicht mehr gehalten.

1925                                     

Die Jahrtausendfeier der Rheinlande wird in Rentrisch mit großen Feierlichkeiten begangen. Die Kaiserstraße durch den Ort wird mit Kleinpflaster und mit Bordsteinen versehen.

1926                                     

Bau des Saarbrücker Wasserwerkes.

1927                                     

Beiderseits der Kaiserstraße von der Wirtschaft Quirin bis zum Straßendurchlass bei Leinhäuser-Thiry wird ein Abwasserkanal verlegt.

1928                                     

Gründung des Schachclubs "Tarrasch".

1929                                     

Bau der Gemeindehäuser in der Blecherdell. Bei Ausschachtungsarbeiten am neuen Saarbrücker Wasserwerk wird in einer Tiefe von zwei Metern ein Gemäuer aus römischer Zeit entdeckt. Beginn der Vorarbeiten für den Kirchbau. Im Stiefeler Steinbruch werden die Steine von Rentrischer Männern gebrochen.

1930                                     

Der Überweg zwischen Rentrisch und Scheidt wird beseitigt. Die projektierte Unterführung wird begonnen. Die Verlängerungen der Wasserdurchlässe werden fortgeführt. Der Scheidterbach wird begradigt und erweitert.

1932                                     

Feierliche Eröffnung der Bahnstation Rentrisch am 7. Februar.

1934                                     

298 Kinder besuchen die Schule, der bisher höchste Stand.

1935                                     

Abtrennung von Neuscheidt und Stahlhammer von der Mutterpfarrei Rentrisch. Volksabstimmung im Saargebiet am 13. Januar. Die Bürger Rentrischs fahren in Sonderzügen nach Brebach, um ihrer Wahlpflicht zu genügen. Am 15. Januar um 7.00 Uhr wird das Abstimmungsergebnis bekanntgegeben. Im Nu ist der ganze Ort geschmückt. Der Abend schließt mit einem großen Fackelzug.

1936                                     

Am 12. Juli findet der erste Spatenstich und am 12. September die Grundsteinlegung der neuen Kirche statt. Eine Hauswirtschaftliche Berufsschule wird in der Schule eingerichtet. Die neue Kirche wird am 19.12. eingesegnet, der erste Gottesdienst am Weihnachtsfest gehalten. Die konfessionelle Bekenntnisschule wird aufgelöst und in Gemeinschaftsschule umbenannt. Rektor Kurtz ist 40 Jahre Lehrer in Rentrisch. Dem Jubilar wird seitens der Regierung das Treuedienst-ehrenabzeichen in Gold verliehen.

1938                                     

Die neue Pfarrkirche "Heilige Familie" wird am 8. Mai feierlich eingeweiht. Bau des Westwalls durch Rentrisch.

1939                                     

Rudolf Hess, Hitlers Stellvertreter, weiht das B-Kleinstwerk der 3. Hauptkampflinie ein (heutiger Bunker am Kindergarten). Am 2. September beginnt die erste Evakuierung der Bevölkerung in die Hersfelder, Weimarer und Braunschweiger Gegend.

Der Chronist, Sebastian Kurtz Rektor der Schule, hinterließ folgende Zeilen in der Schulchronik:

Schon während der Sommermonate sprach man davon, dass ein neuer Weltkrieg vor der Türe stehe. An der Ostgrenze unseres Vaterlandes konnte die Frage um Danzig und um den polnischen Korridor zur Ostsee nicht beseitigt werden. Es drängte alles zu einer Entscheidung durch die Waffen. Die an Polen gerichtete Kriegserklärung kam. Es war nach den Zeitungsmeldungen zu erwarten, dass die Kriegserklärungen Frankreichs und Englands nicht ausbleiben würden. Schon einige Tage vorher waren die jüngeren Jahrgänge der Reserve zu den Fahnen gerufen worden, denen bald die älteren Jahrgängen folgten. Es war zu erwarten, dass sich hier in der Nähe der französischen Grenze heftige Kämpfe abspielen und unser Dorf mit seiner Höckerlinie und seinen zahlreichen Bunkern unter feindlichem Beschuss schwer zu leiden haben würde. Darum wurde behördlicherseits die Evakuierung der Gemeinde Scheidt – Rentrisch verfügt. Am 2.September 39, einem Samstag, fuhren in den Vormittagsstunden etwa 10 große Reichsbahnlastwagen in der Hauptstraße vor und nahmen die Frauen mit ihren Kindern und ältere Leute auf. Jeder konnte etwa einen großen Sack voll Habseligkeiten mitnehmen. Mit verweinten Augen nahmen die Familienangehörigen Abschied voneinander und von ihrem Heim. War es doch recht unbestimmt, ob es ein Wiedersehen geben würde. Die Autos brachten die Flüchtlinge zunächst nach Kusel in der Pfalz, von wo sie dann mit der Eisenbahn in mehrtägiger Fahrt in die Hersfelder, Weimarer und Braunschweiger Gegend verbracht wurden, um dort in den Bauerndörfern ein Unterkommen zu finden. Die in Rentrisch zurückgebliebenen Männer und jungen Leute erhielten tags darauf – es war ein Sonntag – den Befehl, ebenfalls den Ort zu verlassen. Bis 13 Uhr musste das Dorf geräumt sein. Gleiche Anordnungen waren für Scheidt, Schafbrücke, Bischmisheim, Brebach und die übrigen Orte der Bürgermeisterei ergangen. Für diesen Tag standen aber keine Autos zum Abtransport zur Verfügung, alles musste zu Fuß gemacht werden. Auf der Kaiserstraße herrschte seit den frühen Morgenstunden ein bunt bewegtes Leben: Vereinzelt ein Pferdewagen, meistens mit Kühen bespannte Wagen, hoch beladen mit allerlei Habseligkeiten und Frauen und Kindern, zogen pfalzwärts. Wer kein Fuhrwerk hatte, aber ein vierräderiges Wägelchen sein eigen nannte, zog dieses vollbeladen mühsam dahin. Kaum war ein Fußgänger zu sehen, der nicht einen improvisierten oder richtigen Rucksack schwer bepackt auf dem Rücken dahin schleppte. 40 km weit sollte die Fußreise gehen. Eine Gewitterschwüle herrschte und den Wanderern lief der Schweiß in dicken Tropfen von der Stirn. Fast alle Dahinziehenden wurden von einem gewaltigen Gewitterregen überrascht und kamen völlig durchnässt in ihren Nachtquartieren an. Auch der Schreiber dieser Zeilen gehörte zu den „Gesegneten“. Tags darauf war Gelegenheit geboten, mit der Eisenbahn bis in die Pfalz, bzw. über den Rhein zu kommen. Da ging das Suchen nach den Angehörigen los. Manche konnten erst nach Wochen zu den Ihrigen gelangen. In Rentrisch waren inzwischen die Bunker und die Häuser von deutschen Soldaten belegt worden. Vielen von ihnen scheint das 7.Gebot Gottes keine Kopfschmerzen gemacht zu haben; denn viel Hausrat ist durch das Militär abhandengekommen. Aber auch diebisches Gesindel aus dem nicht evakuierten Dudweiler  und Sulzbach machte sich über die unbewohnten Häuser her und plünderte sie zum Teil ganz aus. Die bald nach der Kriegserklärung ausgebrochenen Kämpfe an der deutsch– lothringischen Grenze blieben in der dortigen Bunkerlinie stecken, und so kam es, dass unser Dorf von Beschädigungen durch Geschosse verschont blieb.

1940                                     

Die evakuierte Bevölkerung kehrt bis Mitte Juli zurück. Viele Häuser sind ausgeplündert worden.

Aus der Schulchronik:

Schon im zeitigen Frühjahr kehrten manche Dorfbewohner aus ihren Evakuierungsorten zuerst nach St. Ingbert und dann später nach Freigabe des Ortes Rentrisch zurück. Leider muss man manchen der Heimgekehrten den Vorwurf machen, dass sie den Spruch vergessen hatten:“ Was du nicht willst, das man dir tu, das füg‘ auch keinem andern zu“. Was die Soldaten und die Kolonnen der Organisation Todt (Westwallarbeiter) nicht weggeschleppt hatten, besorgten viele von den frühzeitig Zurückgekehrten. Wenn in der eigenen Wohnung etwas fehlte, holte man es kurzerhand aus einem anderen Haus und noch vieles dazu. In der Schule wurden in jenen Tagen der große Werkzeugschrank der Schülerwerkstätte und die Schränke der hauswirtschaftlichen Berufsschule ausgeplündert; ebenso wurden die 4 Nähmaschinen gestohlen. Infolge dieser bedauernswerten Vorfälle bereitete manchen Familien das Wiedersehen der Heimat alles andere, nur keine Freude. Der größte Teil der Evakuierten kam um Mitte Juli 1940 nach Rentrisch zurück, da von diesem Zeitpunkt ab der Ort zur Wiederbesiedlung freigegeben worden war. Während der Evakuierung übten die Lehrpersonen dort in der Fremde ihren Dienst aus: Rektor Kurtz in Schenklengsfeld, Kreis Hersfeld bei Fulda, Lehrerin Kronenberger in Apolda und Lehrerin Schüssler in Weimar. Das Schulhaus war während der Evakuierung zunächst von deutschem Militär und später von der deutschen Arbeitsfront belegt und wurde erst auf mehrmaliges Ansuchen des Schulleiters geräumt. Säle und Flur mussten einer gründlichen Reparatur und Reinigung unterzogen werden. Erst am 17.Oktober 1940 konnte der Unterricht mit 3 Lehrpersonen  - Kurtz, Kronenberger und Schüssler- in zwei Klassenräumen aufgenommen werden.  Da bei der militärischen Belegung des Schulhauses das ganze Inventar der Säle einfach auf den Schulhof gestellt worden war, wo alles ¾ Jahr den Unbilden der Witterung ausgesetzt blieb, gingen fast alle Bänke aus dem Leim und fielen auseinander. Sie mussten bis auf 10 Bänke der Unterklasse erneuert werden. Die Bankausstattung und die Lieferung von einigen Schiebetafeln und Lehrerpulten wurde der Firma „Zschocke Werke“ in Kaiserslautern übertragen, die den Auftrag im Oktober 1941 ausführte.

1941                                     

Die Einrichtung einer Landwirtschaftlichen Berufsschule gibt der Rentrischer Schule über einen kurzen Zeitraum eine besondere Bedeutung.

1942                                     

Zwei der drei Kirchenglocken werden für die Kriegsindustrie abgehängt.

Aus der Schulchronik:

Die behördlich angeordnete Sammlung von Heilkräutern, Altpapier, Alteisen und Lumpen wurde mit Eifer betrieben. Leider wurde das Gesammelte sehr unregelmäßig oder gar nicht abgeholt. Der Erlös diente zur Anschaffung von Lehrutensilien. Wie allerorts, so musste auch die hiesige katholische Kirchengemeinde zwei von den drei Glocken aus dem Turm herausnehmen und zwecks Verarbeitung zu kriegswichtigen Dingen abliefern.

1943                                    

In der Nacht vom 16. auf den 17. April stürzt ein englischer Bomber auf ein Haus am Lottenhammer. Alle Soldaten finden den Tod und werden auf dem hiesigen Friedhof beerdigt.

Aus der Schulchronik:                                                

In der Nacht vom 16. Zum 17. April 1943 verfing sich ein mit 8 Mann besetzter englischer Bomber, der von der auf dem Scheidter Felde aufgestellten Flugzeugabwehr – Artillerie beschossen wurde, in dem Draht der elektrischen Überlandleitung und stürzte auf dem Lottenhammer ab, das Dach eines Hauses mit sich reißend. Es gab eine große Flamme und die an Bord befindlichen Bomben explodierten und rissen die ganze Besatzung in Stücke. Die gesammelten Leichenteile wurden auf dem hiesigen Friedhof beigesetzt. Um die Mittagszeit des 4.Oktober 1943 suchte ein Feindflieger mit Bombenwürfen das Saarbrücker Wasserwerk im Wiesental zu treffen. Glücklicherweise schlugen die Bomben nur in der Nähe des Werkes ein und rissen große Löcher in das Gartenland.


1944                                    

Die vielen Westwallbunker werden für die Bevölkerung zum Schutz gegen Fliegerangriffe freigegeben. Zweite Evakuierung der Rentrischer Bevölkerung. Der 1. Transport geht ins Fränkische, der 2. nach Waldeck und der 3. ins Schwäbische.

Aus der Schulchronik:

Nach den großen Ferien war keine Unterrichtsaufnahme möglich: Das Schulhaus war inzwischen durch eine Ausbesserungswerkstätte für elektrische Apparate im Frontgebrauch belegt worden. Infolge der Rückwärtsbewegung der deutschen Front in Frankreich kam unsere Heimat wieder in Frontnähe. Deshalb setzte für die vor 4 Jahren Evakuierten eine neue Rückführung ein. Doch war dieses Mal die Teilnahme freigestellt. Der 1. Transport ging ins Fränkische; der Hauptausladeort war Kitzingen. Der 2. Transport ging nach Waldeck und der 3. Am 10.Dezember ins Schwäbische; der Hauptausladeort war Schwäbisch Hall. Bis auf wenige Ausnahmen trafen die Rückgeführten wohlwollende Bauern an, bei denen sie durch Helfen bei den Feldarbeiten sich nützlich zu machen suchten.

Unser Ort Rentrisch kam 1944 nicht so heil durch das Kriegsgeschehen wie 1940. Noch während die deutsche front in Frankreich fest standhielt, überflogen fast täglich zur Nachtzeit  aber auch öfters am Tage feindliche Bomber den Ort, deren Herannahen durch die Sirene auf dem Hause Adolf Trompeter angekündigt wurde. Die meisten Leute flüchteten dann mit ihren Koffern in die zahlreichen Bunker, die vom Militär für die Zivilbevölkerung freigegeben worden waren. Manche, namentlich die älteren Leute, blieben daheim und suchten in ihren Kellern Schutz gegen die Bomben der feindlichen Flieger. In einem Ernstfalle hätte ihnen aber der Keller wenig helfen können; er wäre für sie ein Grab geworden, in das sie lebendig eingeschlossen worden wären.

Scheidt hatte am 16.Juli 1944 einen Fliegerangriff, der großen Schaden anrichtete. Am 5. Oktober 1944 war in den Abendstunden ein Großangriff feindlicher Flieger auf Saarbrücken. Die Detonationen waren bis Rentrisch hörbar, und der Himmel war weithin feuerrot. Ein großer Teil der Stadt wurde an jenem Abend zerstört und viel Hab und Gut wurde ein Raub der Flammen.

In den ersten Tagen des Dezembers, besonders am 10.12.1944 gingen zahlreiche Artilleriegeschosse hier nieder. Ihr Ziel waren wohl die Bunker. Eine Anzahl Geschosse schlugen in unmittelbarer Nähe unserer neuen Kirche ein, ohne dieselbe aber ernstlich zu beschädigen. Von Mitte Dezember an aber hörte die Beschießung unseres Ortes fast ganz auf, um dann im folgenden Frühjahr (1945) wieder ziemlich heftig zu werden.

1945                                      

Im Frühjahr setzt eine Beschießung des Ortes ein.

Aus der Schulchronik:

Das Haus von Joh. Holzer in der Kaiserstraße, die Hintergebäude der Metzgerei und Gastwirtschaft Schwarz , das Kaufhaus Hartmann u.a. erlitten durch Geschosseinschläge nicht unerheblichen Schaden. Die Aufstellung zweier Batterien, eine in der Nähe der Kirche und eine andere auf der Anhöhe am Neuweilerweg zogen mit ihrem Feuer die feindlichen Geschosse in immer heftigerer Weise auf unser Dorf. Die Verteidigung der heimatlichen Front lag zuletzt fast ganz in der Hand des aufgebotenen Volkssturmes, der aber dem von Westen kommenden Drucke nicht lange standhalten konnte. Er zog sich pfalzwärts zurück. Amerikanische Truppen hatten saarabwärts die Bunkerlinie durchstoßen und rückten am 20.März 1945 am Nachmittag von St. Ingbert her in Rentrisch ein, um dann die folgenden Tage weiter bis Saarbrücken vorzurücken. In jedem Ort wurde ein Mann, der nicht der Nazipartei angehört hatte, zur Leitung der Geschäfte des Dorfes bestimmt. Ihm wurden einige Männer, versehen mit Armbinden, als Polizisten zur Aufrechterhaltung der Ordnung beigegeben. In Rentrisch war es der frühere Bergmann Peter Walter, der als Ortsvorsteher später infolge allerlei Unregelmäßigkeiten durch den pens. Eisenbahner Max Ochs ersetzt wurde.

Als die kriegerischen Ereignisse im Reiche noch nicht ganz abgeschlossen waren und erst recht in der Folgezeit kehrten Evakuierte in ihre Heimat zurück, Wege von Tagen und Wochen zurücklegend. Da die Eisenbahnen vielerorts zerstört waren, mussten die weiten Wege zu Fuß zurückgelegt werden. Das Schulhaus, das fast immer von Militär belegt war, wurde im Juli 1945 von einer französischen Transportkompanie vollständig besetzt. Mit zahlreichen Autos führten sie militärische und zivile Transporte aus. Im früheren Saarbrücker Wasserwerk hatte die Kompanie eine größere Auto – Reparaturwerkstätte eingerichtet, in der nebenbei Franzosen auch Deutsche und deutsche Kriegsgefangene beschäftigt waren. Im September wurde die 209. Tafto mit der 210. Tafto in Sulzbach vereinigt. Das Schulhaus wurde am 1. September 45 von der Truppe geräumt und zu Unterrichtszwecken freigegeben. Ende September 1947 löste sich die 209. Tafto-Kompanie ganz auf, und das Inventar wurde von der 210. Tafto-Kompanie in Sulzbach übernommen. Seit der Zeit hat unser Ort keine Besatzung mehr und die beschlagnahmte Wohnung des Rektors wurde nun ganz freigegeben.(Bei der Räumung des Schulhauses waren dem Rektor nur einige Wohnräume in seinem Hause freigegeben worden).                                       

 Rentrisch beklagt 60 Gefallene und 33 Vermisste.   


1947                                     

Rektor Kurtz feiert ein seltenes Doppeljubiläum, sein 50jähriges Dienst- und Ortsjubiläum.

1948                                     

Gründung des Deutschen Roten Kreuzes Rentrisch.

1949                                     

Feierliche Orgelweihe.

1950                                     

Scheidt und Scheidterberg werden am 17. März zur eigenen Vikarie erhoben. Umfassende Renovierungsarbeiten der alten Schule. Im November wird ein Kettelerverein mit 32 Mitgliedern gegründet. Acht neue Häuser sind bereits im Bau. Dennoch ist die Wohnungsnot sehr groß.



1951                                     

Die spinale Kinderlähmung tritt epidemisch auf. Ein zweijähriges Kind wird von dieser tückischen Krankheit befallen. Einbruch und große Verwüstung im Schulhaus in der Hexennacht (zum 1. Mai).   


1953                                     

Erweiterung und Einweihung des Kriegerehrenmals auf dem Friedhof. Das Scheidterbachbett wird verlegt, der Schulgarten bis an das Bachbett vergrößert. Einweihung zweier neuer Glocken am 23.11.1953. Gründung des Heimkehrerverbandes.

1955                                     

Die Stadt Saarbrücken zäunt den Schulgarten ein und verbietet dessen Pflege.                                       Ein Grundstück für den Bau einer neuen Schule wird von der Gemeinde Scheidt-Rentrisch erworben. Volksabstimmung im Saarland. 67,71 Prozent entscheiden sich gegen das Saar-Statut und damit für eine Rückgliederung an die Bundesrepublik Deutschland.

1956                                    

Der letzte Kriegsgefangene, Titus Stalter, kehrt heim.Die Kaiserstraße wird begradigt und mit einer Asphaltdecke versehen. Fahrradwege werden angelegt.

1957                                     

Rentrisch wird selbständige Gemeinde. Hans Fröhlich wird zum ersten Bürgermeister gewählt. Zwischen Lottenhammer und Kaiserstraße wird ein Fußgängerweg eingerichtet.

1958                                     

Feierliche Einweihung des neuen Schulhauses am Waldrand. Das neue Pfarrhaus neben der Kirche ist bezugsfertig. Gründung des Segel- und Yachtclubs. Am 15. Mai wird Hermann Josef Schumacher in St. Augustin zum Priester geweiht, seine Heimatprimiz feiert er am 6. Juli in der Pfarrkirche.

1961                                    

Eine Zubringerstraße zur Autobahn führt durch die heutige Heinestraße. Neue Häuser "Am Stiefel" werden gebaut. Bau einer bescheidenen Sportübungsstätte hinter der Schule. Die Eisenbahnstrecke zwischen Saarbrücken und St. Ingbert wird elektrifiziert.

1962                                      

Die neue Talbrücke über Rentrisch ist im Bau. Gründung der Fotogruppe Rentrisch.

1963                                     

Rodungs-, Planier- und Entwässerungsarbeiten beginnen zum Bau des neuen Sportplatzes.

1964                                     

Fertigstellung und Einweihung des neuen Sportplatzes. Gründung des Musikvereines.

1965                                     

Am 5. Oktober wird die Rentrischer Talbrücke dem Verkehr übergeben. Sie ist 340 m lang, 11,90 m breit und 17 m hoch. Umgestaltung des Innenraumes der Kirche.

1966                                     

Innenminister Schnur verleiht Rentrisch am 11. Juli ein eigenes Wappen. Einweihung der Leichenhalle auf dem Friedhof. Rodungsarbeiten und Bauerschließung am Gehlenwieschen nordwestlich des Lottenhammers unter Federführung des Heimkehrerverbandes. Die evangelischen Christen feiern mit ihrem Pfarrer Fritz Huber aus Scheidt regelmäßige Gottesdienste im Gemeindehaus (Raum in der alten Schule).

1969                                     

Die ersten 14 Häuser der "Heimkehrersiedlung" sind  bezugsfertig.

1971                                     

Die evangelischen Christen ziehen in einen Raum der neuen Schule um.

1972                                     

Die alte Schule wird fast gänzlich abgerissen und als modernes Appartementhaus umgebaut.

1973                                     

Die Kinder des Rentrischer Weges werden erstmals in die Grundschule Rentrisch aufgenommen. Seit 1971 sind nur noch Kinder bis zum 4. Schuljahr in der neuen Schule. Alle andern Schüler besuchen Schulen in St. Ingbert. Das neue Rentrischer Kulturhaus (ehern. Gasthaus und Saal Quirin) wird nach 6 Jahren Umbau- arbeiten fertig gestellt und ab 1. April einem Pächter zur Bewirtschaftung überlassen. Im Baugebiet zwischen Schule und Kirche beginnt im 2. Bauabschnitt die Bautätigkeit.

1974                                     

Am 1. Januar tritt die neue Gebiets- und Verwaltungsreform in Kraft. Rentrisch wird als Gemeinde aufgelöst und wird einer der fünf Stadtteile St. Ingberts. Theodor Stalter wird neuer Ortsvorsteher. Ein neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr wird eingeweiht. Es steht in der Heinestraße am Waldrand.

1975                                     

Am 1. Januar tritt die vorgezogene Volljährigkeit in Kraft. Im Bund werden 2,5 Millionen und im Saarland 50.300 junge Menschen mündig. Gründung des Rentrischer Rentner- und Pensionärsvereins. Elf Ortsvereine gründen auf Initiative des Ortsvorstehers Stalter einen Heimatverein. Nach dem bereits im Januar erfolgten Spatenstich zum Bau des Kindergartens, des Jugendheims und des Umkleidegebäudes werden diese Gebäude im August eingeweiht.

1977                                     

Die Rentrischer Kreissparkasse Saarbrücken wird von der Kreissparkasse St. Ingbert übernommen. In einem 6000-Meter-Marsch ergreift der St. Ingberter Stadtrat symbolisch Besitz der Gemarkung Rentrisch. Ab Juli erfolgt die Gas- und Wasserversorgung von St. Ingbert aus.

1978                                     

Der Schulhof in Rentrisch wird erneuert. Verkehrsmäßige Anbindung an den Aufgang zum Kindergarten und Anfahrt zum Sportplatz neu konzipiert und festgelegt. Ausbau des Fußweges Lottenhammer-Kaiserstraße. Anlage eines Parkplatzes am Friedhof. Verbesserung der Ortsbeleuchtung. Errichtung  einer  Stützmauer am Lottenhammer. Der Rentrischer-Carnevals-Verein (RCV) wird gegründet.

  

1979                                     

Die ehemaligen Hammerhäuser, heute der ARBED gehörend, werden abgerissen, nachdem sie fünf Jahre nicht mehr bewohnt sind. Gründung des Tennisclubs "Stiefel" Rentrisch. Baubeginn dreier Spielplätze und eines Clubhauses am Ende des Rentrischer Weges im Lindscheid.   


1980                                    

Ein neues Löschfahrzeug, LF 8, wird der Rentrischer Wehr übergeben.

1981                                     

Ew. Schwester Angelika Leinhäuser feiert ihr 25jähriges Ordensjubiläum in Rentrisch.

1983                                     

Im Februar brennt die Wanderhütte des Pfälzerwaldvereins bis auf die Grundmauern ab. Ein sofortiger Wiederaufbau der beliebten 1906 erbauten Hütte wird begonnen und am 24. Juli soweit abgeschlossen, dass sie wieder an Sonn- und Feiertagen geöffnet werden kann. Am 8. Juli feiert die Grundschule Am Stiefel ihr 25 jähriges Bestehen mit einem festlichen Kommers im Kulturhaus und einem anspruchsvollen Programm am Tage danach. Gleichzeitig wird erstmals eine vielbeachtete Bilddokumentation über Alt-Rentrisch gezeigt.      Das 1. Dorffest zur Rettung der Rentrischer Kirmes wird mit über 500 Personen an jedem Tag zu einem wahren Volksfest. Das Waldgebiet in Rentrisch-Süd wird abgeholzt, wird aber wieder mit Laubhölzern aufgeforstet werden. Das erste "Heiwäer-Fest" wird zu einem großen Erfolg. Der Reinerlös wird behinderten Kindern zur Verfügung gestellt. Silbernes Priesterjubiäum des Rentrischer Paters Hermann Josef Schumacher in Rentrisch.

1984                                     

 Im Mai wird der neue vergrößerte Sportplatz seiner Bestimmung übergeben.

1985                                     

Einweihung des neuen Pfarrheimes an der Kirche.

1986                                      

Doppeljubiläum der Katholischen Pfarrei Rentrisch, 85 Jahre Pfarrei, 50 Jahre neue Kirche.

1987                                     

Gründung des Skiclubs

1988                                     

Die evangelischen Christen finden für ihre Gottesdienste eine würdige Bleibe in dem neuen Pfarrheim hinter der Kirche.

1990                                     

Festveranstaltungen vom 26. Mai bis 30. September anlässlich der 700-JahrFeier Rentrischs.


1991                  

Ein Schwelbrand im Rentrischer Kulturhaus verursacht einen Gebäudeschaden von 160 000 DM sowie einen Schaden am Inventar von 80 000 DM. Der Kulturhaussaal kann bis zum Frühjahr 1992 von Vereinen nicht genutzt werden.

Proteste gegen die geplante Schulreform.

80jähriges Jubiläum des TuS. Anlässlich des Besuches in Briis-sous-Forges benennt Bürgermeister Roz eine Straße „Rue de Rentrisch“ nach unserem Ort.

Der Musikverein Rentrisch nimmt anlässlich der Übergabe einer Seilscheibe aus der ehemaligen Grube St. Ingbert am 01.10. in St. Herblain teil.

1992

Der langjährige Ortsvorsitzende der CDU und Ortsvorsteher von Rentrisch, Theodor Stalter, stirbt am 22.03. nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 55 Jahren. Die große Anteilnahme an seiner Beerdigungen hat gezeigt, wie sehr er in der Bevölkerung geschätzt und beliebt war. Sein eifriges und erfolgreiches Wirken, aber auch seine ausgeglichene Art mit einem stets ausgewogenen Urteil werden unvergessen bleiben.

Gabi Leinhäuser wird Vorsitzende des SPD Ortsvereins Rentrisch.

Oberbürger Dr. Winfried Brandenburg vereidigt Winfried Morsch am 6. Mai zum neuen Ortsvorsteher von Rentrisch. In seiner Antrittsrede weist Morsch nochmals auf die Verdienste und gute Arbeit seines verstorbenen Vorgängers hin und verspricht vor allem um ein gutes Einvernehmen im Ortsrat bemüht zu sein.

Ortsvorsteher Morsch benutzt das alte Büro als Ortsverwaltungs-stelle im Kulturhaus und erspart so Rentrischer Bürgern Behörden-gänge in die Stadtmitte.

Der Haltepunkt der DB in Rentrisch ist seit einiger Zeit in der Diskussion. Eine Verlegung in Richtung Ortsmitte ist zwar im Gespräch, doch dafür gab es im Ortsrat nie eine Mehrheit. Laut Bundesbahn liegt diese Planung auf Eis, da wegen der großen Verkehrsdichte der Strecke Saarbrücken - Mannheim die Stadtbahn nicht auf Bundesbahngleisen geführt werden kann.

Verabschiedung von Vikar Paulus nach zwei Jahren, Wechsel nach Saarwellingen (St. Pius / St. Blasius), Nachfolger wird Stefan Trauten.

Ein neuer Spielplatz entsteht auf dem Gelände hinter der Gesenkschmiede.

Josef Stalter, der 30 Jahre lang Hausmeister in der Schule war, stirbt am 28.09. Im Ort ist er liebevoll „Schulsepp“ genannt worden.

20 örtliche Vereine, darunter vier Parteien, gründen am 05.11. den Heimatverein Rentrisch. Diese waren: TuS 1911 Rentrisch e.V., Schachclub „Tarrasch“ Rentrisch 1928, Tennisclub „Stiefel Rentrisch“ e.V., Skiclub Rentrisch e.V., Freiwillige Feuerwehr Rentrisch, Obst- und Gartenbauverein Rentrisch 1904 e.V., Katholische Frauengemeinschaft Rentrisch, Deutsches Rotes Kreuz Rentrisch, Katholischer Kirchenchor „St. Cäcilia“ Rentrisch, Männergesangverein „Liedertafel“ Rentrisch e.V., Musikverein Rentrisch e.V. , Rentrischer Carnevals-Verein, Rentner und Pensionärsverein Rentrisch, Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis, CDU-Rentrisch, SPD-Rentrisch, FDP-Rentrisch, FWG-Rentrisch, JU-Rentrisch, JUSO-Rentrisch.

Seit seiner Gründung haben bisher folgende Vorsitzenden aus den verschiedenen Mitgliedsvereinen den Heimatverein Rentrisch sicher und gekonnt geführt:1992 – 1994 Karl-Heinz Dewald, Gründungsvorsitzender, Musikverein Rentrisch; 1994 – 2002 Erwin Quirin, Kirchenchor Rentrisch; 2002 – 2003 Claus-Uwe Michel, Turn- und Sportverein Rentrisch; 2003 – 2006 Hieronymus Fickinger, Rentrischer-Carnevalsverein; 2006 – 2007 Rudi Sassenberger, Männergesangverein;  2007 – dato Dagobert Hohneck, Obst- und Gartenbauverein.

Der zweite Band des Rentrischer Heimatbuches erscheint als Bildband unter dem Titel „Rentrisch-einst und heute“. Bereits nach drei Wochen ist er total ausverkauft.

Rentrisch beteiligt sich erstmalig am Wettbewerb "Ein Dorf soll schöner werden".

1993                     

Der Ortsrat plädiert für Tempo 30 im Dudweilertal und Lottenhammer.

Eine 10000 Voltleitung streckt einen aus Frankreich stammenden Straßenarbeiter nieder. Er wird mit einem Rettungswagen ins Kreiskrankenhaus St. Ingbert gebracht.

Der 20jährige Patrick Sassenberger wird zum neuen Vorsitzenden der Jungen Union gewählt.

Die oberirdischen Leitungen verschwinden in Rentrisch. Die Stadtwerke IGB übernimmt das Stromnetz in Rentrisch und verlegt die Stromkabel unterirdisch.           

Harald Klahm erhält beim Bundesfilmfestival für Tier- und Naturfilme die Bronzemedaille und war bester Saarländer hinter der Kamera.

Die neue Schule feiert ihr 35-jähriges Schuljubiläum am 11. Juli.

Der Elektrohandwerker, der bei Reparaturarbeiten in Rentrisch mit einem Hochspannungsmast in Berührung kommt, überlebt nicht in der Spezialklinik in Merlebach, in die er nach dem Unfall per Hubschrauber eingeliefert worden war.

1994     

Der neue Dirigent Eric Grandjean beginnt offiziell seine Tätigkeit im Musikverein Rentrisch.

Erwin Quirin, Kath. Kirchenchor, wird neuer Vorsitzender des Heimatvereins.

Ortsvorsteher W. Morsch installiert auf dem Dach seines Wohnhauses erstmalig eine Solaranlage.

Rudolf Auer gibt im Pumpenhaus einen "Überblick" über seine Fotos aus drei Jahrzehnten.

Der Ortsrat macht den Weg frei für weitere Baulanderschließungen. Im Kirschgrund ständen 180 Baugrundstücke zur Verfügung, weitere 15 in der Hammerdell und weitere 35 in der Blecherdell.

Wilfried Morsch als Ortsvorsteher a. 04. Juli wiedergewählt.

Gründung des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Rentrisch am 19.5Mai. Gründungsmitglieder waren Karl-Heinz Bucher, Karl Heinz Dewald, Dr. Hans-Gert Hahn, Prof. Dr. Hans Jörg(+), Günter Latz, Mathilde Lauer, Günter Lieser(+), Winfried Morsch, Wilhelm Paulus (+), Oskar Pieter (+), Erwin Quirin, Toni Stalter (+), Oskar Wolf (+), Auguste Wolf und Patrick Wolf. Die Gründungsmitglieder wählten Prof. Dr. Hans Jörg zu ihrem Vorsitzenden.

Der Ortsrat plant die Erweiterung des Friedhofs.

Die 87jährige Barbara Becker liest die SZ "vonn vorre bis hinne" und hat seit 50 Jahren viele Bilder, Berichte und Gedichte gesammelt, die sie aus der Zeitung ausgeschnitten hat.

Der Ortsrat Rentrisch misst der Baulanderschließung vor allem im Kirschgrund große Bedeutung zu. Die Kosten für ein Planungsbüro von 120000 DM sowie die Übernahme von Anliegerkosten dämpfen die Erwartungen erheblich.

Der Musikverein feiert sein 30jähriges Bestehen.

Erstmals findet das Weihnachtskonzert des Musikvereins in der Pfarrkirche statt.

Pastor Nickolaus Niederländer feiert sein 25 Jähriges Priesterjubiläum im Rahmen des Pfarrfestes mit mehr als 100 Besuche

1995     

Reinhard Peters erhält die Verdienstmedaille der BRD für seine langjährige Betreuung des früheren Handball-nationalspielers Joachim Deckarm.

Fusion der Kirchenchöre Scheidt und Rentrisch ist ein voller Erfolg, In einem Jahr hatten sie bereits  30 gemein-same Auftritte in dem Jahr.

Nach 40 Jahren gibt es wieder eine Pfadfindergruppe in Rentrisch. Siedlungsvorsitzender wird Edmund Nikola.

Der geplante Erweiterungsbau am Kindergarten wird auf Eis gelegt, da der Kreis trotz früherer Zusagen die entsprechenden Zuschüsse verweigert.

Hermann Rockstroh aus Rentrisch und Heinz Schorr aus Illingen fahren mit ihrem Rad 1140 km in 14 Tagen von den Aplen bis zur Ostsee. Start ist Kiefersfelden in Bayern und Ziel Kap Areona.

Der Ortsrat beschließt Maßnahmen zur Geschwindigkeits-reduzierung für die Straßen „Am Spellenstein“ und „Dudweilertal“.

Der Wasserlehrpfad in Rentrisch geht in den Besitz der Stadt IGB über. Vorher betrieben die "Saarbrücker Stadtwerke" den Lehrpfad.

Eröffnung des Wasserlehrpfades. Die Stadtwerke Saarbrücken schließen einen Wasserwerkschutzvertrag mit Grundschule Am Stiefel.

Die Posthalterin Renate Klahm aus Rentrisch wird am 11.11. aus beruflichen Gründen nach Saarbrücken 7 (Jägersfreude) versetzt.

1996     

Der SPD Ortsverein bestätigt Helga Roth in ihrem Amt als 1. Vorsitzende.

Teilnahme am Wettbewerb "Ein Dorf soll schöner werden".

Die Planungen für einen neuen Abwassersammler und die damit verbundene Verbesserungen am Kanalnetz nimmt Form an. Der Abschluss der Arbeit ist für 1998 vorgesehen.

Die Stadt St. Ingbert übernimmt die Müllabfuhr in Rentrisch.

Seit mehreren Tagen fühlt sich eine Horde von Wildschweinen in dem ca. 50 ha großen Gelände zwischen der Unteren Kaiserstraße und dem Lottenhammer „sauwohl“. Sogar den Kinderspielplatz hinter der Gesenkschmiede haben sie umgebrochen.

Die Postfiliale Rentrisch in der Kaiserstraße   wird geschlossen und durch einen „Mobilen Post-Service ersetzt.             

1997         

Die Pfadfinder „Stamm Spellenstein“ legen ihr Versprechen ab mit dem Spruch: „Lieber draußen hausen!“  


1998     

Die Überquerungshilfe in der Straße „Am Sepellenstein" hat ihre Bewährungsprobe nicht bestanden und soll wieder entfernt werden.

In einer Bürgerversammlung zerstreut Ortsvorsteher Morsch die Bedenken der Anlieger der Häuser in der Unteren Kaiserstaße. Hier werden zwei neue Kanäle verlegt, davon ein Druckkanal für die Entwässerung von St. Ingbert-Mitte und Rohrbach, sowie ein druckloser Kanal für die Entwässerung von Rentrisch Süd, insbesondere Sengscheidter Tal, Heinestraße und Zur Rentrischer Kirche. Außerdem wird ein vorhandener Kanal, der die Häuser auf der Südseite der Unteren Kaiserstraße entwässert, ebenso saniert wie der Kanal im Wiesental, an den die Häuser der Nordseite der Kaiserstr. angeschlossen sind.

Gerd Lang vom Umweltamt IGB stellt dem Ortsrat das Grundflächenmanagement vor mit dem die Stadt die Grundpflege optimieren will.

Saarstahl will das Gelände im unteren Lottenhammer für ein Neubaugebiet anbieten.

Claus Uwe Michel wird neuer Vorsitzender des TuS.

Der Briis-sous-Forges- Platz  /  Place de Brriis-sous Forgesvor dem Sportheim des TuS wird anlässlich des Besuches der französischen Gäste von Ortsvorsteher Winfried Morsch und Monsieur le Maire Bernard Roz eingeweiht. Die Fußballer des Turn- und Sportvereins hatten 1978 diese unkomplizierte Freundschaft zu Briis-sous-Forges, einem Ort 40 km im Süden von Paris im Departement Essonne,  begründet.

Die Kirchengemeinde ringt um die Innensanierung der Kirche Heilige Familie. Die Kosten hierzu belaufen sich auf über 100 000 DM. Der Ortsrat beantragt einen Zuschuss von 10 000 DM in den neuen Haushalt.            

In einem gemeinsamen „Kraftakt“ hebeln Oberbürgermeister Winfried Brandenburg und Ortsvorsteher Winfried Morsch zwei der vielen Wasserrohre zusammen, die auf ei9ner Gesamtlänge von 1,7 km durch Rentrisch führen. Dieser Abschnitt ist Bestandteil des Hauptsammlers Scheidtertal, der zur neuen Kläranlage in Brebach führt. Später soll diese Kläranlage Abwässer von 135 000 Menschen reinigen.            

1999     

Die Abteilung „Faustball und Wandern“ verlässt den TuS und nennt sich „Wanderfreunde Rentrisch“.

Der Ortsrat befasst sich mit der Umgestaltung des Dreiecks Spellenstein, auf dem ein Waschbrunnen entstehen soll.

Winfried Morsch wird a. 08 Juli erneut von Oberbürgermeister Brandenburg zum Ortsvorsteher von Rentrisch vereidigt.

Das Ordnungsamt St. Ingbert befürwortet die Planung des Ortsrates zur Verkehrsberuhigung Tempo-30-Zonen einzurichten.

Einstimmig wird Wilhelm Paulus erneut zum Schiedsmann von Rentrisch gewählt.

Der Schachclub  „Tarrasch Rentrisch“ steht vor dem Aus.           

2000     

Entwurf der "Agenda 2000+" der Grundschule am Stiefel. Herrichtung eines Computerraumes im Raum 5 der Schule.

Der Rentrischer Karnevalsverein die „Holzhauer“ wird 2x11 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum hat er sich einen Puzzle-Orden einfallen lassen, der für ehrenamtliche, aktive Vereinsarbeit verliehen wird.

Helga Roth wird als 1. Vorsitzende des SPD-Ortvereins wiedergewählt.

Das Jugendheim bekommt ein Behinderten-WC.

Das neue Konzept für die Gestaltung des Schulhofes liegt vor. Es ist eine Sitzgruppe um einen Baum vorgesehen sowie Blumenkübel an den Randfeldern. Am Hang zum Sportplatz sollen ein Basketballkorb, Überfahrrohre und eine Rutsche installiert werden. Rektor Dewald plant, die Aufstellung mit den Eltern unter dem erfahrenen Bauleiter Peter Jost zu bewerkstelligen.

Seit April 1999 wird in der Unteren Kaiserstraße gebaggert und gebuddelt. Grund ist die Verlegung von Rohren des neuen Hauptsammlers zur Kläranlage nach Brebach. Nicht nur, dass sich die Anwohner mit dem Lärm der Baumaschinen plagen, zugeparkte Hofeinfahrten und Garagen erschweren zusätzlich die Belastbarkeit der Bürger.

Patrick Wolf stiftet dem HAK eine neue komplette Computereinrichtung von der Firm PNK Netzwerk GmbH.

Erstmals veranstaltet der Musikverein einen „Tag der Blasmusik“.                        

Der Ortsrat stellt Mittel im Haushalt bereit, um eine nachhaltige Befestigung des Wasserlehrpfades zu gewährleisten. Immer wieder steht Wasser wochenlang auf dem Weg und ist daher nicht passierbar.

Der Spielplatz im Neubaugebiet Lottenhammer wird vom dortigen Bauträger hergerichtet.

2001     

Nach Anraten seiner Ärzte tritt Winfried Morsch von seinem Amt als Ortvorsteher zurück. Er war seit 1992 neun Jahre im Amt, das ihm nach eigenen Aussagen „viel Spaß und Befriedigung gegeben“ hat.

Oberbürgermeister Winfried Brandenburg vereidigt den 50-

jährige Ortsvorsteher Dieter Schörkl für sein neues Ehrenamt, zu seinem Stellvertreter wird Karl-Heinz Dewald gewählt. Letzterer rief noch einmal in einer kurzen Ansprache die während der Amtszeit Morschs eingeleiteten Maßnahmen in Erinnerung: Neubau des Clubheim am Sportplatz, Erneuerung der gesamten Außenverkabelung und Abriss alter Freileitungen, Teilerneuerung der Gas- und Wasserleitung und Erneuerung eines Großteils der Abwasserkanäle, Erneuerung des Wasser-lehrpfades, Endausbau aller Wohnstraßen, Neubaugebiet mit 21 Wohneinheiten am unteren Lottenhammer und Einleitung der Planung für den neuen Waschbrunnen einschließlich Neugestaltung des Dreiecks Spellenstein zum Dorfmittelpunkt.

Der katholische Cäcilienchor Rentrisch wird 100 Jahr

2002     

Das seit 1986 unter Denkmalschutz stehende Höfchen existiert seit 1759 und ist Thema im Ortsrat. Dieser befürwortet eine denkmalgerechte Sanierung.

Die CDU hilft einem Kindergarten in Dresden, der schwer unter der Elbe-Flut gelitten hat. In Dresden bereiten die Kinder und ihre Erzieher den Überbringern der beträchtlichen Geldspende einen herzlichen Empfang.

Ortvorsteher Schörkl lädt zu einem Jugendforum ein. In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendpfleger Jörg Henschke und dem Vorsitzenden des Heimatvereins Claus Uwe Michel sind sich alle einig, einen „Jugendtreff“ zu gründen.

Der Ortsrat beschließt, für das Kulturhaus einen Spültisch     inklusive einer leistungsstarken Industrie-Spülmaschine und einen Kühlschrank anzuschaffen. 

In der Einsegnungshalle auf dem Friedhof wird eine neue Mikrofonanlage installiert.

100-jähriges Bestehen des Müttervereins, der am 1. August 1902 vom ersten Vikar Rentrischs, Johannes Heinrich Endres, gegründet wurde. Nach den erschwerten Bedingungen Anfang der 1960er Jahre erhielt der Mütterverein 1967 einen neuen Namen und nannte ich fortan „Mütter- und Elisabethenverein Rentrisch“. Im Jahre 1986 erfolgte die zweite Umbenennung des Vereins in „Katholische Frauengemeinschaft Deutschland der Pfarrgemeinde Rentrisch“.

Der Mütterverein war nach der Gründung des Kirchenchors die eigentlich erste zivile Vereinsgründung in Rentrisch überhaupt. Dank der Initiative des 1897 nah Rentrisch versetzten Lehrers Sebastian Kurtz, seit 1907 Schulleiter in Rentrisch, gründeten sich von 1904 bis 1911 vier weitere Vereine, von denen lediglich heute der Männergesangverein nicht mehr besteht.        


2003     

Hieronymus Fickinger, RCV, wird zum neuen Vorsitzenden des Heimatvereins gewählt.

In einem Zeitungsbericht wird erwähnt, dass Rentrisch die einzige freiwillige Ganztagsschule bis 16 Uhr in St. Ingbert ist und funktioniert.

Peter Jost wird neuer Vorsitzender des TuS.

Der Männergesangverein „Liedertafel Rentrisch“ feiert seinen 100. Geburtstag nach einem Gedenkgottesdienst mit einer Matinee im Rentrischer Kulturhaus.

Rentrisch feiert das 20. Dorffest mit Kirmes unter der Schirmherrschaft von Ortsvorsteher Dieter Schörkl.

Ortsvorsteher Schörkl weiht den neuen Dorfbrunnen i8m Beisein von Oberbürgermeister Dr. Winfried Brandenburg, Prof. Dr. Hans Jörg, Vorsitzender des HAK und vielen Gästen ein.         

2004     

Rentrisch soll oberhalb des Neuweilerweges den ersten Matschspielplatz in St. Ingbert bekommen, in diesem Sommer angelegt werden soll.

Der Ortsvorsteher weist auf die seit zwei Jahre bestehende Möglichkeit hin, Rasengräber auf dem Rentrischer Friedhof zu erwerben.

Dieter Schörkl, CDU, wird eindeutig am 14.06. mit 56,7 % vor der SPD mit 31,6 in seinem Amt bestätigt.

Die Grundschule Am Stiefel bietet 32 Kindern eine Nachmittagsbetreuung an. Die Betreuerinnen Helga Funke und Helga Hippchen sowie die Lehrerinnen und die Lehrer der Schule betreuen die Kinder in der „Freiwilligen Ganztagsschule“. Die Kinder erhalten ein Mittagessen und bekommen eine unterrichtsbezogene Förderung und eine ausreichende Freizeitgestaltung.

Der Musikverein feiert sein 40jähriges Bestehen.          

2005     

Das Grundschulkonzept des Kultusministeriums zu Schulschließungen liegt vor. Es weicht erheblich von den Vorstellungen des eigenen Konzepts der Stadt St. Ingbert ab.

„Kampf für die Schule“, so titelt die Saarbrücker Zeitung, Nr. 29, Seite B 3. Für Eltern, Lehrer, Politiker des Ortes ist die beabsichtigte Schließung unserer Schule völlig unverständlich. Sie ist eine Spezialschule und ist als einzige Grundschule des Saarlands in der Bertelsmann- und Karg-Stiftung.

Erstmals wir am Dorffest der Rentrischer Bunker geöffnet.

Auf dem sanierten Parkplatz des Kulturhauses kann jetzt auch bei Regenwasser geparkt werden, ohne dass man schlammverschmierte Schuhe bekommt.

Der Albertsweiher im Dudweilertal, der in Rentrisch unter „Backese Weiher“ bekannt ist, trocknet aus.

In der SZ-Serie „Friedhöfe unter der Lupe“ wird berichtet, unser Friedhof wirke „idyllisch wie in ein Park“.

Mit einer eindrucksvollen Feier feiert die CDU Rentrisch ihr 50jähriges Jubiläum. Die zehn Gründungsmitglieder waren 1955 Otto Ganster, Adolf Stang, Josef Quirin, Heinrich Leinhäuser jun., Heinz Brinker, Norbert Seel, Josef Seel, Daniel Pehl, Josef Eich und Jakob Koch. Von diesen konnte nur noch Norbert Seel beim Festakt im Kulturhaus teilnehmen. Wie der Vorsitzende Erik Ferchel in seiner Rede ausdrückte, haben die verantwortlichen Mandatsträger alles Mögliche getan, dass Rentrisch für seine Bürger attraktiv ist und bleibt und sich im Wettbewerb mit anderen Gemeinden gut positioniert hat

Vier Varianten für die Verkehrsführung am Spellenstein-Dreieck werden im Ortsrat vorgestellt. Dieser befürwortet einen kleinen Kreisel für Rentrisch.

Füchse und Wildschweine treiben sich ungehindert am Spielplatz im Bereich des oberen Neuweilerweges herum.

2006     

Rektor Dewald stellt nach 25 Jahren die Schulzeitung „Stiefelchen“ ein, da die Grundschule Am Stiefel zwangsgeschlossen wird. Er schließ in seinem Vorwort mit den Worten: “Unsere Kräfte sind angespannt und gehemmt, weil wir nicht dürfen, was wir wollen. Wir leiden unter der Haltung derer, die das Sagen haben.“

Nach drei Jahrzehnten als Schiedsmann legt Wilhelm Paulus aus gesundheitlichen Gründen sein Ehrenamt nieder. Im Rahmen einer Feierstunde wird er in den Räumen der Wirtschafts-förderung der Stadt würdig verabschiedet.

Der CDU Ortsverband braucht so schnell wie möglich wieder einen Vorstand. Grund für die Verweigerung zur Kandidatur von Vorstandsposten ist die verfehlte Politik von Teilen der Landesregierung in Bezug auf die angekündigte Schul-schließung der Grundschule Am Stiefel.

Bei den Bemühungen zum Erhalt der Grundschule Rentrisch fühlen sich die Rentrischer vom Kultusministerium benachteiligt, weil die Grundschule Am Stiefel nicht, obwohl sie über Jahre als Integrationsschule arbeitet, nicht offiziell als Modellschule anerkannt wird.          

2007     

Der Ortsrat wählt Karl-Heinz Dewald zum neuen Schiedsmann von Rentrisch.

Helmut Clauer wird als Vorsitzender des Krankenpflegevereins bestätigt.

Der Rentrischer Bürger Salvatore Vella, in Sizilien geboren, stellt sein Buch „Amate Figlie-Geliebte Töchter“ vor, in dem der Leser viel über die Mentalität und Denkweise der Sizilianer erfährt und die eigene Gesellschaft aus der Sicht eines Fremden kennen lernt.

Der Erhalt des Schulstandortes Rentrisch ist abgeschlossen. Die Grundschule Am Stiefel läuft endgültig 2008 aus. Der saarländische Bildungsminister Schreier zeigt für das Schulgebäude eine neue Perspektive auf und bringt am Haupteingang das Schild „Akademie Hochbegabung, Standort St. Ingbert-Rentrisch“ an. Die Bemühungen der Schulleitung, der Elternschaft, des Ortsrates und letztendlich der Bevölkerung haben so wenigstens einen Teilerfolg erreicht, wenngleich die Erhaltung der Grundschule im Ort oberstes Ziel war.

Karl-Heinz Dewald übernimmt die Leitung des HAK.

Die Fahrbahn auf dem Parkplatz am Friedhof wird erneuert.

Der Ortsrat lässt die Infobroschüre von Rentrisch mit einem Abriss zu Geschichte, Sehenswürdigkeiten über Kontaktadressen überarbeiten. So sind die Bürger und Neubürger über alles informiert, was man über den Stadtteil Rentrisch wissen sollte.

Rektor Karl-Heinz Dewald tritt nach 40 jähriger Dienstzeit, davon 25 Jahre als Schulleiter in Rentrisch am 05. Juli in den Ruhestand. In einer emotionsreichen Feierstunde wird er von Oberbürgermeister Jung, Ortsvorsteher Schörkl, den geistlichen Pfarrern Niederländer und Hermann, dem Kollegium, dem aktuellen und ehemaligen Schulpersonal, den Kindern und vielen Gästen verabschiedet.

100 Jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr        

2008     

Der Rentrischer Ortsrats hat drei bisher unbenannten Bächen, die in Rentrisch in den Rohrbach münden Namen gegeben. Der von Sendscheidt heißt Mühlentalbach, ein unterirdischer Bach im Dudweilertal, der Dudweilertalbach und der dritte nah am Klapperbrunnen soll Hüttenbach heißen.

Die Grundschule Am Stiefel besteht 50 Jahre am 13.09.

Der TUS wird Meister unter Trainer Edgar Bauer in der Kreisliga A  Bliestal und steigt in die Bezirksliga Ost auf.                               

2009     

Dagobert Hohneck wird neuer Vorsitzender des TuS.

Oberbürgermeister Georg Jung, Ortsvorsteher Dieter Schörkl und Mitglieder des Ortsrates weihen den neuen Spielplatz am Wasserwerk ein.

Auf 500 Meter entlang des Wasserlehrpfades ist der Scheidterbach (Rohrbach) renaturiert worden. Bei einer Feier in der Talaue stellt der Vorstandsvorsitzende der Spardabank, Ilmar Schichtel, das Projekt vor, dessen Kosten die Sparda-Bank-Südwest aus der Sozialstiftung der Bank mit 80 000 Euro bezuschusste. Diese Renaturierung setzt die jahrelangen Bemühungen um den Wasserlehrpfad und die Talaue fort, die später eine Naturerholungszone werden soll.

Bei den Kommunalwahlen am 07.06. gewinnt die CDU mit 54,6% vor der SPD mit 30,1% und der FDP mit 15,7%.

Die Grundschule Am Stiefel (Neue Schule) wird nach 51 Jahren erfolgreicher schulischer Tätigkeit am 13. Juli geschlossen. Die Schüler wechseln nach den großen Ferien zur Rischbachschule nach St. Ingbert.

Der im Geschäft Hartmann  eingerichtete Post-Shop schließt mit der Geschäftsaufgabe.

Erste Denkanstöße für einen neuen Rasenplatz erläutert Ortsvorsteher Dieter Schörkl. Idealerweise sollte er bis zum 100jährigen Bestehen des TuS 1911 fertig sein.

Festveranstaltung „250 Jahre Höfchen“ am 05.September im Kulturhaus Rentrisch.

Die saarländische Mundartdichtern Gerdi Karp aus Rentrisch wird Mitglied im HAK.

Pfarrer Nikolaus Niederländer der Pfarreiengemeinschaft Scheidt/Schafbrücke, Bischmisheim und Rentrisch feiert mit einem festlichen Gottesdienst sein 40jähriges Priester-jubiläum.

Der HAK lädt zum 1. Historischen Stammtisch in die Gaststätte des Kulturhauses ein. Die Themen sind: „Zu- und Necknamen“ sowie „Zeugen der Zeitgeschichte von 1933 – 1945“.

2010     

Die aktiven Fußballmannschaften des TuS werden Zweifachmeister, die 1. Mannschaft ist Meister der Bezirksliga und steigt in die Landesliga-Ost auf, die 2. Mannschaft ist Meister der Kreisliga B und steigt in die Kreisliga A auf.

Die Damen 40 des TC Stiefel werden Meister der Landesliga und spielen kommende Saison in der Verbandliga.

Die auf der Fahrbahn aufgebrachten Bodenschwellen am Spellensteindreieck bilden ausreichend Diskussionsstoff in einem Gremium, zu dem der Ortsrat eingeladen hat. Immer noch wird mit unverminderter Geschwindigkeit von der Kaiserstraße aus Richtung St. Ingbert kommend rechts in die Straße Am Spellenstein eingebogen, wo Tempo 30 gilt.

Der HAK beteiligt sich am 25. Geburtstag des „Westwalltages“, der im Saarland und Frankreich begangen wird.            

2011     

Der RCV feiert sein 3x11 Jahre karnevalistisches Jubiläum.

Karl-Heinz Dewald wird für weitere Fünf Jahre als Schiedsmann durch den Ortsrat gewählt.

Eröffnung des zweiten Post-Shop im Schreibwarengeschäft Daniela Rocco in der Unteren Kaiserstraße 63.     

2012     

Der TuS bestreitet sein letztes Punktspiel in der Landesliga Nord-Ost auf dem Hartplatz.

Der neue Naturrasenplatz wird langsam grün.

Der Turn- und Sportsverein feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einer Matinee im Kulturhaus.

Florian Jung aus Rentrisch bricht Ende August zum vierten Mal nach seinem Abitur in die Stadt Shenzhen nach China auf, um dort sein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren. Dort wird er auch als Deutschlehrer und Lehrassistent an einer Fremdsprachenschule im Stadtbezirk Futian arbeiten.

Der Ortsrat Rentrisch setzt in seinen Bemühungen, eine attraktive Ortsmitte zu gestalten, auf einen Dorfentwicklungsplan. An einem Runden Tisch solle ein Konzept erarbeitet werde, ohne sich in Einzelmaßnahmen zu verlieren.

In einem seit vier Monaten leer stehenden Haus im Neuweilerweg bricht ein Brand aus. Einsatzkräfte des THW, die freiwilligen Feuerweheren aus Rentrisch, St. Ingbert-Mitte, Oberwürzbach und Hassel hatten das im Erdgeschoss ausgebrochene Feuer schnell unter Kontrolle. Die Polizeiinspektion konnte die vermutete Brandstiftung schnell aufklären. Ein 16jähriger und dessen 13jähriger Freud gaben an, aus Spaß ein Hemd angesteckt zu haben, dieses aber wohl nicht richtig gelöscht zu haben.

Ortsvorsteher Schörkl bemängelt, dass der Waschbrunnen stark verdreckt sei und kein Wasser mehr fließe. Die Stadt verspricht umgehend die Mängel zu beseitigen.

Der neue Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert, Hans Wagner, eröffnet gleichsam mit seinem Antrittsbesuch in Rentrisch das Dorffest.               

Ein langer Traum wird endlich wahr. Der TuS Rentrisch weiht am 28. September seinen neuen Rasenplatz ein.

Die Damen 50 (A-Klasse 4er Mannschaften) des TC Stiefel sind Meister.

Nadine Müller wird neue Vorsitzende der CDU Rentrisch.

Der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr wird gegründet.

Die Fußballer des Landesligisten TuS Rentrisch gewinnen das erste Masterturnier im Saarpfalz-Kreis gegen den FSV Jägersburg mit 5:3.        

2013     

Der HAK führt in Zusammenarbeit mit dem BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz e.V.) die Ausstellung „Grüner Wall im Westen“ erstmalig im Saarland in der Bunkeranlagedurch.

Der TuS Rentrisch gewinnt die Fußballstadtmeisterschaft in einem packenden Endspiel mit 3:2 gegen den SV St. Ingbert.

Der Tennisclub feiert im 35. Jahr seines Bestehens auf seiner Tennisanlage ein gemeinsames Fest mit den italienischen Mitgliedern und Freunden des Tennisclubs unter dem Motto „Festa degli  Amici“. Gespielt wurde in einem vom Verein hervorragend organisierten Herren-Doppel-Turnier. In den Pausen wurde das aufgebaute Kuchenbuffet fest restlos geleert. Am Abend wurde von den italienischen Mitgliedern und Freunden ein mediterranes Vorspeisenbuffet aufgebaut mit allem was das Herz begehrte und die italienische Küche zu bieten hatte. Diesem schlossen sich reichhaltige Grillgerichte an.

2014     

Das traditionsreiche, im ganzen Land bekannte und beliebte Gasthaus und Metzgerei Schwarz schließt zum 01. Januar.

Bei der Ortsratswahl des Gemeindebezirkes St. Ingbert-Rentrisch 25. Mai gewinnt die CDU mit 58,9  % vor der SPD mit 33,3 % der Stimmen.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte spielt der TuS Rentrisch in der zweithöchsten saarländischen Fußball-Liga. Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga Nordost gegen den SC Alsweiler in Wiebelskirchen siegt der TuS mit 1:0 durch ein Tor seines Mittelstürmers Julian Lauer.

Der Musikverein feiert sein dreitägiges, 50jähriges Bestehen in einem Zeltest auf dem Schulhof.

In seine vierte Amtszeit wird Ortsvorsteher Dieter Schörkl, als seine Stellvertreterin Nadine Müller am 15. Juli gewählt. In seiner Ansprache verspricht Dieter Schörkl: „ Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht, aber es gibt in Rentrisch noch viel zu tun“. Absolute Priorität habe die Verkehrsberuhigung in der Unteren Kaiserstraße und im Dudweilertal. Außerdem solle die Talaue ausgebaut werden.

110 Jahre OGV mit Matinee im Kulturhaus.

Wiederum zerfplügen mehrere rotten Wildschweine wie bereite 1996 die Gärten der Häuser in der Unteren Kaiserstraße. Sie richten so großen Schaden an, dass der Ortsrat sich für die betroffenen Bürger einsetzt.

Die Wanderfreund Rentrisch führen traditionell  jedes Jahr eine Frühjahrswanderung mit der CDU Rentrisch durch. An der im Jahre 2014 durchgeführten gemeinsamen Wanderung von Rentrisch nach Oberwürzbach nahmen 32 Wanderer teil, zu denen am Zielort weitere 15 Teilnehmer stießen, die nicht mehr so gut zu Fuß waren. Wanderwart Karlheinz Ferchel stellte die 14 Kilometer lange Wanderung zusammen, die von allen Teilnehmern gelobt wurde.

Die Herren 65 des Tennisclub Rentrisch erringen die Meisterschaft in der Landesliga.

Das Naherholungsgebiet Talaue/Wiesental steht ganz oben auf der Prioritätenliste des Rentrischer Ortsrates für den städtischen Haushalt 2015/16. 

Der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis weist gegen Ende des Jahres erneut darauf hin, dass Rentrisch 2015 sein 725-jähriges Jubiläum begeht.

2015     

Ingar Ahl, Vorstandsmitglied der Karg-Stiftung, die sich für Hochbegabtenförderung einsetzt, ist zu Besuch in der Akademie für Hochbegabung im ehemaligen Grundschul-gebäude in Rentrisch. In der Hochbegabtenförderung betont Ahl gehe es nicht darum Schulstoff vorweg-zunehmen, stattdessen werden die Kinder sensibilisiert, Themen in Zusammenhang zu bringen und sich selbst zu erschließen. Ortsvorsteher Schörkl, Hausmeister Nicklaus und Rektor a.D. Dewald blicken den Kindern interessiert über die Schultern.  

Dachdeckermeister Michael Jakobs, der den Familienbetrieb Jakobs aus Rentrisch in  der dritten Generation seit dem Jahre 2000 leitet, hat das Gütesiegel „Familienfreundliches Unternehmen“ von der Servicestelle „Leben und Arbeiten im Saarland“ überreicht bekommen.

Die Untere Kaiserstraße und die Saarbrücker Straße in ihrer gesamten Länge bis nach St. Ingbert neu asphaltiert, Borden- und Rinnenplatten ausgetauscht sowie die Ablaufschächte erneuert in jeweils 200 m langen Baufeldern.

Keine gute Visitenkarte für die Bahn bietet der Bahnhof in St. Ingbert. Schmierereien und Laubansammlungen wirken nicht gerade einladend auf Bahnreisende. Für ältere oder gar behinderte Menschen mit Rollator oder Rollstuhl ist der Bahnsteig nur mit größter Mühe bzw. gar nicht zu erreichen.

Der 16jährige Nils Böning aus Rentrisch nimmt zum ersten Mal an der Deutschen Para-Badminton-Meisterschaft in Witten teil und wird Deutscher Vizemeister. Daraufhin wird er In die deutsche Para-Badminton-Nationalmannschaft berufen. Bei seinem ersten internationalen Start in Dublin/Irland erreicht er das Viertelfinale. Am 3. September startet der junge Nationalspieler zur Weltmeisterschaft nach London. Am 22. November wurde er U 19 Badminton-Saarlandmeister im Jungen-Doppel.

Der Ortsrat will einen behindertengerechten Zugang baldmöglichst ins Kulturhaus schaffen.

Im Juli diskutiert der Ortsrat über eine Parkplatzlösung am Matschspielplatz. Bei einer Ortsbesichtigung gelingt es im Beisein von Förster Bodo Marschall die Variante zu favorisieren, wobei die kleine Seilbahn versetzt wird und der Rest des Spielplatzes durch einen Wall deutlich abgegrenzt würde. Anschließend ließe sich ohne viel Aufwand Stellplätze schaffen.

Mit einem Festakt um 18:00 Uhr im Kulturhaus feiert die CDU Rentrisch ihre Gründung am 15.11.1955 und damit ihr nunmehr 60jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen die Ehrungen langjähriger Mitarbeiter. Eine besondere Ehrung erfuhr das Gründungsmitglied Norbert Seel für sein 60-jähiges Engagement.

Derzeit bereiten Äpfel und Eicheln reiche Nahrung für mehrere Rotten von Wildschweinen. Sie kommen immer wieder nahe an die Häuser ran und lassen sich nur mit Mühe vertreiben. Selbst bei Tageslicht lassen sie sich hin und wieder blicken. Mehrere Zusammenkünfte mit Politikern brachten bisher keine Lösung.

900 000 Flüchtlinge sind in den letzten Monaten nach Deutschland aus den Kriegsgebieten in Syrien und Afghanistan sowie aus Afrika gekommen und bitten um  Asyl.  Auch St. Ingbert sind dieses Jahr 389 Flüchtlinge bis Mitte November zugewiesen worden mit steigender Tendenz. Auch die Nutzung der Grundschule Rentrisch als Flüchtlingsunterkunft soll optional geprüft werden. In einer öffentlichen Ortsratssitzung am 25.11. mit voll besetzten Zuschauerplätzen berichteten die Parteien und eine Vertreterin des Bauamtes über das Vorhaben der Stadt. Eine bange Frage wurde immer wieder gestellt: Wie will man fremde Menschen in ein Gemeinwesen integrieren, wenn hierfür eine funktionierende Gemeindestruktur rücksichtslos zerschlagen werden soll? Alle zeigen für dieses übereilte Vorhaben  ohne vorherige Informationen keinerlei Verständnis, da die Schule und Turnhalle schulisch und vereinsmäßig belegt ist und der Ort keinerlei Geschäfte für den täglichen Bedarf bietet.  Bei allem Respekt vor der schwierigen Situation der Stadt St. Ingbert, man hat mit der erzwungenen Schließung einer optimal funktionierenden Schule schon die Seele des Ortes geraubt, jetzt stielt man ihm auch noch den Körper. Eine Akzeptanz für diese Option der Flüchtlings-zuweisung ist für alle Bürger von Rentrisch unzumutbar.

Der langjährige Dirigent der Kirchenchorgemeinschaft Heilige Familie Rentrisch und St. Ursula Scheidt, Berthold Staut wird mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilige Familie in den Ruhestand verabschiedet. Eine besondere Ehre erfährt Berthold Staut mit der Ernennung zum Ehrenchorleiter in Würdigung seiner Verdienste um die Kirchenchorgemeinschaft.

Der Leiter der Beratungsstelle Hochbegabung, Herbert Jacob berichtet, dass in der Akademie für Hochbegabung in der ehemaligen Grundschule Rentrisch Am Stiefel großer Andrang auf die speziellen Angebote herrsche. Insgesamt kämen nach Rentrisch zu den verschiedenen Angeboten jedes Jahr zu den 48 Kindern in den Fördergruppen nochmals 470 Kinder und Jugendliche. Der Bedarf sei groß, und in  vielen Bereichen gäbe es Wartelisten. Die Akademie möchte in den Räumen der Schule bleiben und die Anzahl sogar vergrößern.